Es braucht
nur eine Kleinigkeit.
Zum Beispiel:
Eine Erkältung.
Ein bisschen Rotz ….
Ein bisschen Halsweh ….
Schweiß & Krankheitsgefühl ….
& schon
wird einem das
Alleinsein
noch bewußter –
& so planetenschwer
dass man es kaum noch
ertragen kann.
Da ist
Niemand
der nach einem sieht.
Niemand
der einem etwas ans Bett bringt.
Niemand
der wärmende Worte hat.
Niemand
der sich ansteckt. –
Es ist
nur eine Kleinigkeit.
Eine Kleinigkeit
die kaum
zu ertragen ist.
Monatsarchiv: Juni 2012
Nur eine Kleinigkeit
Altes Taxi, junge Kniee
Es ist
immer wieder
nur
1 einzelner Moment
der einem
das Leben
& die Erinnerung daran
wertvoll
erscheinen lässt
Wir saßen
auf einer kleinen Mauer
in einer Allee
in London
In der Abenddämmerung
Sie trug
schwarze Shorts
Ein Taxi
fuhr vorbei
Ein
schwarzes
altmodisches
Taxi
»Das ist schön«,
sagte sie.
»Ja«, sagte ich,
nachdem ich
auf das
alte
Taxi
&
auf
ihre
jungen
Kniee
geblickt hatte.
Die Leere in meinen Brillengläsern
In den Gläsern meiner Brille
spiegeln sich
von außen betrachtet
die Leere
die Einsamkeit
die Abwesenheit vertrauter Augen
Es spiegelt sich
die Gewohnheit
Die Gläser sind
entspiegelt
x-fach ….
Damit die Reflektionen
(beinahe hätte ich geschrieben:
Reflexe)
von Licht &
die Reflektionen
meiner eigenen Augen
von innen betrachtet
mich nicht
stören
Mich nicht stören
während ich
die Leere
starrend
&
erstarrt
betrachte
Dieses Brennen
Dieses Brennen in der Kehle
war ungeheuerlich.
Die Nacht davor hatte aus
Martinis bestanden,
Gin, Vodka, Kräuterliköre,
Rotwein & Absinth. Zigarren.
Nichts konnte das Brennen
löschen.
Kein Tee, kein Wasser.
Ich dachte an Bogart &
an Lauren Bacalls
Schilderung seines Sterbens.
Andere Gedanken
wollten nicht kommen.
Jämmerliches Verrecken & Tod.
Ich schaute einen Porno &
holte mir einen runter.
Einsamkeit.
Sonst nichts.
Das Brennen.
Irgend etwas brennt immer.
Wie das Verlangen.
Etwas Eisiges wollte ich
in meine Kehle schütten.
Eine Betäubung.
Ein Vergessen.
Da war noch Vodka
im Tiefkühlfach.
Der reichte für
einige weitere Martinis.
»The whole world is about
three drinks behind.«
Schmerz mit Gegenschmerz bekämpfen.
Feuer mit Gegenfeuer.
Doch nichts
kann es löschen.
Es bleibt.
Bis zum jämmerlichen Verrecken.
Dieses Brennen.
Ehrlich
….. ich dramatisiere
manchmal
meine Vergangenheit
etwas
um sie
interessanter
zu machen
als sie mir vorkommt.
Ich tue das
in erster Linie
für
mich.
So wie ich
Alles
in erster Linie
für mich
tue.
So
wie
alle anderen
in erster Linie
Alles
für sich
tun.
Die Waage
Sie halten sich
die Waage:
Die Menschen, die
sich zu wichtig nehmen
& diejenigen, die
sich für unwichtig halten.
Wenn ich
Unwicht
meine Sympathie
in die Waagschale werfe
werden
die ersteren
sich
wie
Fliegengewichte
fühlen.
So lächerlich!
So lächerlich
finde ich
oft &
oft &
oft
meine
verdammte
Schreiberei!
Peinlich
darüber
zu
reden.
Lächerlich
es
ernst
zu
nehmen.
Man sollte
nur
schweigen
darüber.
So
wie
Millionen andere
es
auch
sollten.
All dies
papierene Gequatsche.
All dies
Versagen.
All diese
Selbstbefriedigung.
Nie werden wir
etwas
Großes
schaffen.
Denn
das Große
war
schon
da!
Die kleinen
Zettel, die ich
als Kind
bekritzelte
waren
mir wichtiger
als mein
heutiges
Geschwurbel.
Und die
Zettelchen, die ich
später
ihr
schrieb
& an Orten versteckte
wo
er
nicht suchte
waren wohl
das
Einzige
von Wert
dass ich
überhaupt
jemals
geschrieben
habe.
Aber
ich
kann
einfach
nicht
aufhören
Müll
Das herrenlose Tier
durstig & hungrig
& frei
trinkt genüsslich
aus der Pfütze
& frißt
aus dem Müll
Das Tier an der Leine
satt & ohne Durst
& unterworfen
bemerkt die Pfütze
nicht einmal.
Sieht nicht
den Müll
&
die Möglichkeiten
darin.
Mein eigener Traum
Der Traum erschafft sich
seine eigene Vergangenheit.
Der Träumende erinnert sich
an Menschen & Ereignisse,
die es
niemals
gab.
Gern wäre ich
mein eigener Traum –
der
sich
seine Erinnerungen
& die Menschen darin
selber
erschafft.
Der Tunnel
Und irgendwann möchte man
nicht mehr an sein Ende gelangen,
an das Ende des
langen, düsteren Tunnels,
durch den man sich seit
Jahren,
vielleicht sogar seit
Jahrzehnten bewegt hat.
So sehr hat man sich
gewöhnt
an die Geborgenheit
der Mauern & die
Gleichförmigkeit der Düsternis.
An das Echo
der eigenen Schritte.
Und man fürchtet sich
vor dem Licht, das einen
schmerzhaft blenden würde.
Und dort
im Licht
könnte einem klar werden,
wie hässlich
der Tunnel doch eigentlich
gewesen war –
& wieviel Zeit
man
unwiderbringlich
in ihm
verloren
hat.
Der seltsame Dieb
Er bemerkte ihn nicht.
Den seltsam grinsenden Mann,
der in der Masse
hinter ihm stand.
Im Gedränge des Lebens.
Und er spürte nicht,
wie die Hand des Mannes
langsam & geschickt
in eine seiner Taschen glitt.
Er bemerkte nicht, dass
der Mann da gewesen war,
und er bemerkte nicht,
dass der Mann
wieder verschwand.
Lange Zeit bemerkte er gar nichts.
Denn er vermisste nichts.
Erst spät,
sehr spät
fand er etwas.
Er fand es in
einer seiner Taschen.
Es war
eine Quittung.
Die Quittung für
sein Leben.
Und für all das, was er
sich selber
angetan hatte.
Und dann begann er
zu spüren,
was ihm
gestohlen
worden
war.
(Inwendig vorgetragen:)
Vorbehaltlos
Kindheit –
die Phase meines Lebens,
in der ich mich
in
Alles
&
Jeden
vorbehaltlos
verlieben
konnte.
Weibliche Menschen
Männliche Menschen
Männliche Tiere
Weibliche Tiere
Gegenstände
Oftmals
wünsche ich mir
diese Vorbe
haltlosigkeit
zurück.
Eine Vorstellung
in die ich
mich
noch heute
verlieben
könnte.
Beinahe
vor
be
halt!
los!
Das Fundbüro
All das
was ich verloren habe
im Laufe meines Lebens
liegt
im Schaufenster
meines
Unter-
Bewusstseins.
Manchmal
schaue ich
von außen
in dieses Schaufenster
& spiegele mich darin.
Die Tür
bleibt
verschlossen.
Mein
Unter-
Bewusstsein
ist ein
Fundbüro
zu dem ich
keinen
Zutritt
habe.
Kochshow
»Ich kann nicht kochen …«, sagte sie.
»Also, mir hat’s bisher immer geschmeckt«,
sagte ich.
Sie grinste. »Doofsack. Ich meinte:
Ich kann nicht kochen, wenn du mir dabei
nicht
zusiehst.«
»Aber ich sehe dir doch zu.
Immer.«
So war es.
Ich sah ihr zu.
Beim Kochen.
Immer.
Saß hinter ihr.
Immer.
Meine
private
Kochshow.
Genüsse & Vorfreuden
die
aufeinander
trafen.
Der Geschmack des Cocktails ….
Der Geruch des Essens ….
Der Dampf ….
Die Wärme ….
Ihre Geschicklichkeit ….
Ihre Schönheit ….
Ihre Zaubertricks …..
Ihre Beine ……
Sie kochte nur, wenn sie
gut gelaunt war.
Wenn sie gut gelaunt war,
zog sie an,
was ich mochte.
Hin & wieder
beugte ich mich vor
& hob ihren kurzen Rock
oder mein Hemd,
das sie trug,
ein wenig an.
Sie ließ sich
nicht
stören
& rührte.
Das Essen
& –
mich.
Augenränder
Man kann
die Augenränder
deutlich
sehen
auf diesem Foto.
Wusste er,
dass er
aufgefressen wurde
von innen
als er
in die Kamera blickte?
Wusste er,
dass er
im Sterben
stand?
Die Augen
in den Rändern
blicken so
wissend.
Jenseits
der Ränder –
ein Abgrund.
Ich blicke
zurück.
Zurück
in diese Augen
mit ihren
2
Dimensionen.
Ich blicke
zurück
mit
meinen
Augen
Mit meinen Augen
die
den seinen
so ähnlich sind …..
Und
was
weiß
ich?
Meine schwächsten Momente
In meinen schwächsten Momenten
hoffe ich,
dass
meine Worte
mich
überleben
in dem ein oder anderen
(fremden)
Kopf
in dem ein oder anderen
(fremden)
Herz.
Wahrlich!
Es
sind
meine
schwächsten Momente.
Das hat etwas mit dem Leben zu tun
Da trinkt man
3 Stunden lang
Cocktails
als Vorbereitung
auf
das Essen ……
Und dann
schlingt man
das Essen
in
ein
paar
Minuten
herunter.
Sie hat keine Ahnung
Sie
hat keine Ahnung.
Keine Ahnung
dass ich
irgendwann
nach langer Zeit
wieder
mit dem Schreiben anfing.
Sie – die
häufiger
in meinem
Ge
schreibsel
auftaucht
als irgend jemand sonst ….
Sie – die
sogar dort
präsent
ist
wo sie nicht
auftaucht ….
Vielleicht sogar
dort
wo es
um Andere geht
…..
Dabei mochte sie
meine Worte
in graubunter Vorzeit.
Damals
als sie
neben mir lag & ich ihr
wenige Seiten
zeigte.
Doch die Worte
die ich ihr zuletzt schrieb
vor Jahren
mochte sie
nicht.
– – – – –
Sie lebt noch
das weiß ich.
Aber das ist auch alles
was ich noch weiß.
Einmal
im Suff
wollte ich ihr
den Link zu meinen Texten
schicken
Ihre Email-Adresse
existierte nicht mehr
als ich wieder nüchtern war
war ich froh darüber.
Zu wissen
dass sie mitliest
könnte mich
beeinflussen –
Zu wissen
dass sie mitliest
könnte mich
verstummen lassen …..
Und doch –
Was – wenn
sie sterben würde
ohne gelesen zu haben?
Was – wenn
sie erst
nach meinem Tode lesen würde?
Wir sind dem Tod
beide
so viel näher
als damals.
Sie war dem Tod schon
zwei Mal so nahe gewesen
so nahe – – –
näher als ich
jemals
(fast so nah
wie wir uns gewesen waren)
ohne
dass ich es wusste …..
Ich
hatte keine Ahnung.
Und sie rief meinen Namen
auf der Intensivstation
ohne dass ich es wusste …..
Sie rief ihn
ohne Bewußtsein
innerlich blutend
betäubt
kämpfend
& Der
der bei ihr war
hörte es.
Er sagte es ihr –
später
Sie sagte es mir –
noch später …..
– – – – –
Und
irgendwann
könnte
Alles
zu spät
sein
NebengeRäusche
So oft wird
meine Lieblingsmusik
scheinbar
übertönt
von
NebengeRäuschen
Von
dem Lärm
des Alltags
So oft
bin ich
so weit weg von ihr
Sie erklingt
in einem
anderen
fernen
Raum
& nur
ihr Rhythmus
dringt noch durch
bis zu mir
wie ein
dumpfer
Herzschlag .. .. .. .. ..
Doch mehr
brauche ich nicht.
Denn
meine Lieblingsmusik
ist
in mir.
Und ich höre sie
hinweg
über
Alle
NebengeRäusche.
Die Zweitstimme
Es sind
immer wieder
die
selben
Lieder
zu denen ich
unwillkürlich
wie ein Automat
die
Zweitstimme
singe
Es sind
immer wieder
die Lieder
die
nur
für
1 Stimme
geschrieben wurden.
Die Tasche
Ich sehe
Deine Tasche
Zumindest
einen Teil davon
Du hast
Deine Hose so
kurz
geschnitten
dass
die Tasche
hervorschaut
unter
dem fransigen Rand
Die Tasche
ist leer
& flach.
Ersteres
bin ich
nicht.
Letzteres
könnte ich
sein.
Bilder
Meist
denken die Menschen
nicht darüber nach,
dass Worte
Bilder produzieren.
Nur manchmal
sind Hintergedanken dabei.
Ich
mag
beides.
Manchmal.
Sie
erzählte mir
von ihrer Begegnung mit
einer Spinne.
»Also, ich sitze
aufm Klo,
und plötzlich ….«
Ich
sah
auf
merk
sam
zu,
was
sie
sagte.
Irgendwo
Die Zeit, die nicht
linear ist
wie die Linien in einem Gesicht,
versuche ich
wiederzufinden.
Das Kind
in einem fremden, faltigen Körper ….
Den Grundstein
in einem verfallenden Gebäude ….
Den Samen
in einem hohen Baum ….
Den ursprünglichen Gedanken
in einer Erfindung ….
Es ist
Alles
noch da.
Irgendwo.
Die Anstrengung
es zu finden
es zu sehen
mag groß sein
Unterschiedlich
groß
wahrscheinlich
Aber
sie wird
belohnt.
Geschäftstüchtig
Schon immer war ich
auf meinen Erfolg aus;
vor allem auf
Geld.
Schon immer war ich
geschäftstüchtig.
Bereits in frühester Jugend. –
Damals wollte ich
eine Gitarre verkaufen.
Ein billiges Stück.
Es gab 2 Interessenten;
2 meiner Freunde
wollten diese Gitarre kaufen.
Der Eine war Sohn aus
einem reichen Haus.
Der Andere stammte
aus einer italienischen
Gastarbeiterfamilie.
Ich mochte beide.
Sehr.
Der Sohn aus reichem Hause
bot
nicht ganz
das Doppelte
von dem, was
der Andere geben konnte.
Es war also klar, wem ich sie
verkaufen
musste.
Er spielte mir dann oft
auf dieser Gitarre vor.
Brachte mir Akkorde bei, die
ich noch nicht kannte.
Während ich
bei ihm zu Hause war.
Oft war es laut dort, denn
die Familie war
riesig. Und alle
redeten durcheinander. Und
seine Mutter, die kaum
Deutsch konnte, machte
herrliche
Lasagne.
Der schwarze Slip
Sie sortierte die schmutzige Wäsche,
die neben der Waschmaschine
auf dem Boden lag.
Sie stand vorgebeugt
mit ihrer Rückseite zur Tür.
Trug einen schwarzen Slip,
sonst nichts.
Leise & langsam
schlich ich mich an …..
Zog ihr
mit einem Ruck
den Slip herunter.
Blitzschnell
richtete sie sich auf.
Ihre Stimme war eine
Rasierklinge.
»Spinnst du!?!
Hör auf mit dem Scheiß!«
Ein schneidender Klang.
Sie zog den Slip
wieder hoch.
Sah mich nicht an.
Bückte sich
&
sortierte weiter.
Da wusste ich:
Es war
mal wieder
vorbei.
Nicht
mal wieder
vorbei
mit
irgendeiner
Frau,
sondern:
Mal wieder
vorbei
mit
ihr.
Zum wievielten Male?
Egal.
Noch 1 Woche zuvor
hätte sie mir
ihren nackten Arsch
gegen den Hosenschlitz gedrückt,
hätte ihren Arsch hin & her bewegt;
und aus ihrer Kehle wäre
ein aufreizender Laut
gekommen.
»Okay«, sagte ich &
ging nach nebenan, um
eine zu rauchen.
Mal wieder.
Es ging mir schlecht.
Mal wieder.
Und doch –
ich konnte
dieses
Ende
nicht
völlig
ernst
nehmen.
Es war eine
merkwürdige Beziehung.
Eine
seltsame Beziehung.
Eine
seltene Beziehung.
Es war die
Große Liebe.
Dann hörte ich
die Waschmaschine.
Ich packte meine Sachen &
zog
woanders hin.
400 oder 500 Kilometer
weiter nördlich.
Ich blieb allein.
So allein man sein kann
unter Büchern.
Außerdem gab es
1 Schreibmaschine &
1 Gitarre.
Ich wusch meine Wäsche
allein.
Und nach ein paar Wochen
dingdongte es an der Tür.
Die Pause zwischen dem
Ding
& dem
Dong
war lang.
So lang, dass
die beiden
nicht
ineinander übergingen.
Da war
ein sauberer Schnitt.
Wie
von einer
Rasierklinge.
(Ein langer Druck
auf den Knopf. – –
Hätte es sich
um eine richtige Klingel gehandelt,
wäre das DingDong ein
Sturmklingeln
gewesen).
Vor der Tür stand
ein unsicheres Lächeln.
Ein unsicheres Lächeln
mit einer Reisetasche.
In der Reisetasche war
saubere Wäsche.
Zwischen der sauberen Wäsche
ein
schwarzer
Slip.
Vielleicht in der Zukunft
Da mein Gedächtnis
so gut ist,
sollte es doch auch
in der Lage sein,
sich an
Ungeschehenes
zu erinnern.
An alle
Möglichkeiten &
Unmöglichkeiten
meines Lebens,
an Alles, was ich
nicht
bemerkte,
an Alles, was
niemals
existierte.
In meinem Gedächtnis sollte
ein Reichtum herrschen
wie nirgendwo sonst;
die vergangene Wirklichkeit
sollte ein müder Abklatsch sein
meiner gegenwärtigen Erinnerung.
Vielleicht
wird es
eines Tages
so sein.
Eines Tages
in der
Zukunft.
So
oder
so
ähnlich.
Vielleicht.
Es
wäre
der
Wahnsinn.
Fingernägel
Sie hatte sich einen Fingernagel
abgebrochen. Feilte daran.
»Ich hasse dieses Gefühl«, sagte sie,
»wenn ein Nagel derart kurz ist.«
Wir saßen auf dem Sofa, ich
schaute ihr zu.
Ihre Nägel waren mittellang,
rot lackiert.
Ich sagte:
»Ich liebe es, wenn Frauen
ganz kurze Fingernägel haben;
ohne Nagellack.«
»Soso.« Sie feilte weiter.
Ich beugte mich vor zum Tisch,
um mir noch einen Tee einzuschenken.
Da ließ sie
eine ihrer Hände
hinten
unter meinem T-Shirt
verschwinden …..
»Na -«, sagte sie,
»wie fühlt sich das an?«
»Hmmmm – vielleicht ….«,
sagte ich,
»ist das Aussehen mal wieder
weniger wichtig
als
das Gefühl.«
Etwas Tee war
übergeschwappt.
Sie betrachtete
meine Hände.
Sie sagte:
»Ich könnte niemals
so kurze Fingernägel haben
wie du. Ich hätte
gar kein Gefühl damit,
könnte
gar nichts
greifen.«
»Soso«, sagte ich,
»soll ich dir mal zeigen,
wo sich so kurze Fingernägel
gut
anfühlen?«
Sie legte die Nagelfeile
auf den Tisch..
Pommes im Tiefkühlfach
Ich hatte noch
ein paar Pommes
im Tiefkühlfach.
Sie waren
gerade
mal
ausreichend
für
einen Abzählreim.
Es liebt mich
Es liebt mich nicht
Es liebt mich
Es liebt mich nicht.
Davon
konnte ich
nicht
satt werden.
Das Leben.
Was
sonst noch
hätte ich
dazu
essen
oder
abzählen
können?
Nichts.
Es war
Nichts
da.
Aber
davon
reichlich.
Ich ergebe mich – vielleicht
Wenn man
all diese
Atome
die ich
schreibe
zusammenfügt
ergibt
sich
vielleicht
etwas
das
mir
& meinem Leben
von Ferne
ähnlich sieht
Das Läuten
In der tiefsten Stille
meiner Einsamkeit
höre ich
manchmal
ein Klingeln
ein Läuten
ein Schellen
& ich weiß nicht –
ist es
Das Klingeln an der Haustür
Das Klingeln von Leuten
Das Läuten der Kirchenglocken
Das Klingeln des Telefons
Das Läuten des Lumpensammlers –
Oder
ist es
vielleicht
Das Schellen
der klingenden Glöckchen
an den Zipfeln
meiner Narrenkappe ….
wenn ich
den Kopf
schüttle
Eine Morgendämmerung ohne Röte
Wir waren
so
verschieden.
Und wussten doch
beide,
was kommen
musste.
Ich war in dem Alter, in dem man
so oft rot wird wie ein
wolkenloser Sommerhimmel
in der Dämmerung.
Ein Klassenkamerad & ich
saßen im Wohnzimmer meiner Eltern;
die Freundin meines großen Bruders
war ebenfalls dort.
Wir 3 plauderten.
Irgendwann,
völlig zusammenhanglos,
sagte mein Kumpel, der
viel älter wirkte als ich:
»Es ist übrigens schön, dass ich
dich heute mal kennenlerne.«
(er sagte es zu ihr)
»Er….«
(er schaute in meine Richtung)
»….. schwärmt immer so
von dir.«
Sie
war
älter.
Fast
erwachsen.
1 Jahr vor
der Geburt ihres Sohnes.
Sie sah mich an.
Lächelnd.
Tief.
Fragend.
Durchdringend.
Ergründend.
Und ich
wurde
NICHT
ROT.
Ich wurde nicht rot …..
Denn andernfalls
hätte ich
auch
rot werden müssen,
sobald ich
meinem Spiegelbild
in die Augen
schaute.
Auch ich
lächelte.
Ein Guter
Ich träumte von
zu hohem Gras
in meinem Garten
Von wucherndem Unkraut
& den vergangenen Katzen
die darunter ruhten
Von dem toten Hund
der den Katzen
liebevoll die Köpfe leckte
& nirgends
war ein Mensch in Sicht
Das war
ein
Guter
Traum.
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