Die Schönheit
& Gelassenheit,
das naturgegebene
‚Leck-Mich-Am-Arsch’
der
KATZEN
ist
(manchmal
fast)
schwer
zu ertragen,
wenn
man selber
nur
ein Mensch
ist.
Tagesarchiv: 11. Juni 2012
Die Katzen
DER Moment
Dieser Moment
schien mir
unbedeutend wie
so
viele
in meinem Leben
Er war es
wohl auch
Wahr
scheinlich
ÜBERGROSS
doch
LEER
So dass
die Zeit
in ihm
verschwinden konnte
Ich aber wollte ihn
bedeutend
&
erfüllt
so dass
Nichts
in ihm
verschwinden konnte
JEDEN MOMENT
will ich
BEDEUTEND
Das wurde mir
irgendwann
klar
Denn je mehr
Momente
einem
ETWAS
bedeuten,
desto
LÄNGER
&
ERFÜLLTER
erscheint einem
das LEBEN
am
ENDE
Zumindest
hoffe ich
DAS
Deshalb
betrachte ich das
UNBEDEUTENDE
als wäre es
BEDEUTEND.
In der Stille meiner Trägheit
Ich kann
den Fleiß
der Anderen
hören ….
Er ist
laut.
So laut.
Und
noch lauter
ist er
in der Stille
meiner
Trägheit.
Gehabt
»Jetzt muss ich aber wirklich«,
sagte sie, »bevor er
aufwacht.«
»Scheiße», sagte ich.
»Ja. Scheiße«, flüsterte sie.
Es war warm
unter der Decke.
Und feucht.
Es roch.
Es roch so
gut.
Es roch
nach
Nacht.
Aber die Nacht
ging
zu Ende.
Allmählich.
Sie gab mir
noch einen Kuss.
»Gib’s zu«, sagte sie,
»Du kannst besser schlafen,
wenn
Du
alleine bist
im Bett.«
»Stimmt«, sagte ich.
Sie faßte mir
zwischen die Beine,
drückte sanft ….
»Wie bitte?«
»Stimmt nicht, wollte ich sagen.
Stimmt nicht.«
»Nochmal Glück gehabt«, sagte sie.
Streichelte.
Kurz.
Die Kerzenflamme
flackerte hektisch. Es war nur noch
ein kleiner Rest
von Wachs
am Docht.
Der Kerzenhalter war
vermutlich
sehr heiß
inzwischen.
»Glück«, sagte ich. –
»Gehabt«, sagte ich. –
Ja –
da war
etwas
sehr
Wahres
daran.
Der Schlagerstar
Der Schlagerstar saß
in der Hotelbar.
Es war nach seinem Konzert.
Der Barkeeper kam zu mir
an die Rezeption.
»Der gibt sich ordentlich die Kante«,
flüsterte er. »Und die Ische da neben ihm
scheint’n Groupie zu sein; sieht geil aus,
aber redet einen unglaublichen Müll zusammen.«
„Wie interessant», sagte ich, »ich glaub,
ich muss gleich
gähnen.«
Der Barkeeper grinste.
»Na ja, ich kann ihn auch nicht leiden.«
Er ging zurück in die Bar.
Wieder klapperte Eis im Shaker.
Die anderen Gäste schauten
ab & zu
verstohlen
in Richtung der Berühmtheit.
Ich tat, was man so tun muss
als Nachtportier.
Genervt von der schrecklichen Musik, die es
in jedem Hotel gibt.
Irgendwann kam die Berühmtheit
aus der Bar; ihr Blick war
verschwommen;
leicht unsicher
durchquerte sie die Lobby
& verschwand im Aufzug.
Der Aufzug fuhr nach oben.
Ein paar Minuten später
kam die Frau aus der Bar.
Der Gang ihres Minirocks war
sicher & bestimmt.
Ich blickte ihr hinterher, während sie
klack! klack! klack!
auf denselben Aufzug zuging.
Die Türen schlossen sich.
Ich schaute in die Bar,
der Kollege grinste mich an. Ich
hievte eine Augenbraue in Richtung Stirn.
Klock … Klock … Klock … machte die
altmodische Uhr hinter mir.
Ich achtete nicht auf die Zeit; aber
es dauerte nicht allzu lange, bis
die Frau wieder aus dem Aufzug trat,
mich anlächelte &
klack! klack! klack!
zurück in die Bar ging.
Sie setzte sich an die Theke, bestellte
etwas & plauderte
mit dem Barkeeper.
Ich tat, was man so tun muss
als Nachtportier.
Als die Bar sich endlich geleert hatte,
die Lichter waren aus, kam
der Kollege zu mir. Er setzte sich.
Auch die schreckliche Musik war aus.
»Mannomann«, sagte er, »die hatte
echt einen an der Waffel. Hat erzählt,
dass der die Frauen durchnummeriert …
seine ganzen Groupies, und sie fand das
richtig toll,
die Nummer so&so gewesen zu sein.«
»Hmm.«
»Der Fick selber soll aber wohl
ein bisschen unter dem Alkoholkonsum
gelitten haben.«
»Wie in…«
»Interessant, ich weiß.«
»Genau«, sagte ich.
Dann wechselten wir das Thema.
2 Nächte später.
Gegen 4 Uhr der übliche Aufprall
der Zeitungen vor dem Eingang.
Ich holte den Stapel herein, schnitt
die Bänder auf, verteilte die Zeitungen
im Ständer.
Den meisten Dreck an die Fingerkuppen
bekam man immer von der BILD-Zeitung.
Ich musste mir jedes Mal die Hände
waschen nach dem Einsortieren.
Auf der Titelseite war das Foto
einer Schauspielerin. Sie war
die Ehefrau des Schlagerstars.
An die Überschrift erinnere ich mich
nicht mehr genau (es ist sehr lange her);
es war wohl irgend etwas in der Art:
„Die Große Liebe veränderte ihr Leben“
oder
„Wie sie ihn zähmte“.
Der übliche Müll eben.
Ich überflog den Artikel.
Nun doch leicht interessiert.
Er beschrieb das noch junge Glück …
Den früher so unsoliden Lebenswandel
des Sängers … Die Frauen … Den Alkohol …
Aber jetzt …
Jetzt war ALLES ALLES anders! …
Er war treu, endlich! … Hatte
dem Alkohol entsagt, endlich!
Friede, Freude, Omelette! –
Ich faltete die Zeitung wieder so, dass sie
ungelesen aussah, tat sie zu den anderen &
ging mir die Hände waschen.
Ich glaube, ich grinste dabei.
Dichtung & Wahrheit, dachte ich.
Es dauerte ein paar Jahre, bis
von der Scheidung berichtet wurde.
Wieder musste ich
mir die Hände waschen.
Der Mann im Schaufenster
Ich sah diesen Mann
im Schaufenster.
Sein Gesicht –
in meinen Augen war es
müde
alt
gezeichnet
zerstört.
Vom Leben.
Von Jahrzehnten der
Unvernunft.
Seine Haut
war schlecht &
voller Narben.
Hinter ihm standen
die Schaufensterpuppen.
Schön
& glatt
& niemals
zum Leben erwacht.
Aufgemalte Augen
starrten mich an.
Eine der Puppen war
ein Kind
aus Kunststoff.
Es lächelte
tot.
Ich betrachtete
das Gesicht des Mannes.
Wo war
das Kind
in ihm?
Wo
der kleine Junge, der
einst
seine Freude
in einen Fotoapparat
gestrahlt hatte ….
Reitend
auf einem Schaukelpferd.
Mit einer Lebendigkeit, die
erschütternd war. –
Geblieben
war
ein Schwarzweißfoto;
das schwarzweiße Abbild
seiner bunten Welt.
Ich betrachtete
das Gesicht des Mannes.
Es war
durchsichtig.
Durch sein Gesicht hindurch
sah ich
das Gesicht
des Kindes.
Des Kindes
aus Kunststoff.
Des Kindes
mit
dem toten Lächeln.
Die leere Hülle
Ganz oben
in der Zimmerecke
hängt
an einem Faden
der fast unsichtbar ist
die abgestreifte Haut
einer Zitterspinne …..
Ein Luftzug
kommt durch ein
undichtes Fenster …..
Die leere Hülle
bewegt sich
als wäre sie
lebendig ….
Eine
fast
perfekte
Täuschung.
Es ist derselbe Luftzug
der mich
schaudern lässt ….
Derselbe Luftzug
der mich
zittern lässt ….
Zittern.
Als wäre ich
lebendig.