Ich!
Es interessiert mich einen Scheißdreck, was irgendwer lesen möchte; mich interessiert nur, was ich schreiben MUSS.
…. & die Erinnerung ist kein ruhiger Fluss ….
Hier liegt mein AutobiograVieh begraben – – –
Existenzminimum. Immerhin, das habe ich. So ungefähr. Meine Prioritäten habe ich mir vom Tod geliehen. Wer wird denn schon auf seinem Sterbelager sagen »Ich habe zu wenig Geld gehabt im Leben« …. Nein! »Ich habe zu wenig Zeit gehabt im Leben.« Ich arbeite 2 Tage pro Woche. Manchmal auch 4. Nachtportier in verschiedenen Hotels. Als Arbeitsloser würde ich vermutlich mehr Geld bekommen. Verdienen tue ich ohnehin nichts. Aber so liege ich niemandem auf der Tasche, sehe ab & zu Menschelndes & bin wohlhabend – was freie Zeit betrifft. Mit 12 habe ich miterlebt, wie mein Vater vom Krebs durchgekaut & in den Sarg gespuckt wurde. Da war er jünger als ich es heute bin. Spätestens seitdem weiß ich, was wichtig ist. Ich kenne vielleicht nicht viele Menschen, aber die, die ich kenne, nehmen ihren Job ernst. Oder geben sich zumindest diesen Anschein. Sie scheinen das Lächerliche nicht zu erkennen; das Lächerliche, das in dem Umstand liegt: 5 Tage pro Woche das Zirkustier zu sein, das zu bestimmten Zeiten bestimmte „Kunst“-Stückchen machen muss, die ihm andressiert wurden. Ich komme mir vor wie ein grinsender Schimpanse im Anzug. Um mich herum überall Lebensläufe. Karrieren. Ich sitze seit über 20 Jahren an derselben Stelle. Käme jemand auf die Idee mich befördern zu wollen, würde ich kündigen. Wurde ich als Schüler gefragt, was ich denn mal werden wolle, sagte ich „ich möchte einen blöden Job, bei dem ich nicht viel nachdenken muss.“ Über etwas nachdenken zu sollen, was einen nicht wirklich interessiert, war für mich damals schon Freiheitsberaubung des Geistes. Denken & Geldverdienen zu verbinden, fand ich obszön. Zuviel Ehre fürs Geld. Ich brauche nicht viel, auch wenn mir gerade das Auto unterm Arsch zerfällt. Also, nein. Den Zirkus mache ich nicht mit. Das Leben ist Kunststück genug. – Donald Duck liegt tagsüber lesend auf dem Sofa, einen Teller mit Marmeladenbroten neben sich. Ab & zu übernimmt er einen Job …. Als ich das als Kind sah, dachte ich bereits: Der macht’s richtig! – Ja – & solange mir nichts Unwichtiges dazwischenkommt, lebe ich einfach.
Ich schreibe
um mich
langsam
heranzutasten
an den
peinlichen
Kern
meines
Daseins.
Den Kern
den
jeder
kennt
aus
seinem eigenen Leben;
den Kern, den
eigentlich
niemand
kennen
oder
lesen
will.
3. April 2016 at 08:38
Ich mache gerade die Erfahrung, dass ich mich in dieser „Zirkuswelt“ viel zu lange aufhielt … Doch mit drei Marmeladenbroten auf´m Sofa hätte ich auf Dauer Verdauungsprobleme … Irgendwas dazwischen wäre schön.
Zumindest für mich.
Was mich indes anspricht, ist die absolute Klarheit – das Wissen darum, was man selbst braucht und möchte.
Dazu Herzlichen Glückwunsch!
16. Januar 2016 at 08:54
Top!
Zumal wir alle wieder gehen müssen. Dieses ganze Gebilde ist seltsam, pervertiert von Menschen und irgendwie skurril. Aber was wäre das Gegenteil? Nix…also lieber das hier. Und das Beste draus machen.
Mich langweilst du auch nicht!
17. August 2015 at 14:47
Hallo Flederzombie, ich habe Dich für den #LiebsterBlogAward vorgeschlagen. Sieh Dir meinen Blog an, und mach auch mit. 🙂
Gruß Locke
3. August 2015 at 11:29
Finde ich voll nachvollziehbar!
28. Dezember 2014 at 13:48
Spannende Biographie und ne hübsche Seite, werde ich mir merken. Job’s, bei denen man nicht nachdenken muss, aber auch nicht wie Scheiße behandelt wird, sind die besten der Welt.
10. Oktober 2014 at 14:08
„Über etwas nachdenken zu sollen, was einen nicht wirklich interessiert, war für mich damals schon Freiheitsberaubung des Geistes.“
Sowas von! Kenn ich zu gut.
Verstehn zu wenige.
Gefällt mir hier sehr.
Die Vorstellung deiner Person ganz besonders.
11. Juni 2014 at 09:45
An anderer Stelle schreiben Sie von der Schwierigkeit, Textempfehlungen auszusprechen. Ich würde das ihnen gegenüber dennoch tun wollen. Ich würde es zu nahezu jedem Ihrer Gedichte tun wollen. Lesen Sie Ihre eigenen Gedichte. Denn wissen Sie, wie gut Sie sind? Prägnant immer und widerborstig, da wo es sein muss. Niemals (so weit ich sie lesen konnte) in abgedroschenen Phrasen herausverreckt. Erlauben Sie mir das Wort: Ihre Gedichte sind frisch.
Jetzt bin ich es losgeworden. Jetzt kann ich weiterlesen.
28. April 2014 at 05:10
Sternwärts trägt uns Dein Wort.
25. Februar 2014 at 07:09
Du siehst ein Stück des Lebens, daß ich auch ertrage. Das ist viel zum Teilen. Danke!
30. Mai 2013 at 14:28
Bin ‘zufällig’ hier auf das Blog gestoßen und werde hier öfters vorbei schauen. Deine Gedichte sprechen mich an, so auf den ersten kurzen Blick.
LG
Ariana
28. April 2013 at 22:21
nicht langweilig, aber a bisserl makaber, streckenweise.
9. September 2014 at 09:30
Das Leben ist makaber, dies vor allem anderen.
22. Dezember 2012 at 21:41
Like a lot
16. November 2012 at 22:34
Auch mich langweilst du nicht – so gar nicht, nein!
Danke, dass ich hier lesen darf.
17. Oktober 2012 at 20:24
Ich bin auch nicht gelangweilt! 😉
Sehr sympathisch! Schöne Gedichte! Danke, dass wir daran teilhaben dürfen!
Liebe Grüße,
Nelli.
9. Mai 2012 at 17:02
Großartige Prioritätensetzung, sehr selbstbestimmt, und angesichts der allgegenwärtigen Lebensläufe und ihrer Erwartungen auch ziemlich mutig. Meine Lieblingsformulierung: „Über etwas nachdenken zu sollen, was einen nicht wirklich interessiert, war für mich damals schon Freiheitsberaubung des Geistes.“ Geht mir ähnlich.
23. Februar 2012 at 10:26
gratulation,,ich bin auf dem weg dahin,,wenn sie mich später zu dackelcrunchis pressen und es bleiben nur bierflaschen über hab ich was falsch gemacht,,die sklaverei muss im verhältnis zur muse stehen,,so wären auch genug jobs für alle da,,herzlich lz.
2. Februar 2012 at 09:10
ein schöner blick aufs leben. ich danke für den anhalte- und nachdenk-punkt!
mlle. huehnerschreck
13. Januar 2012 at 00:32
Ich sehe gewisse Parallelen… einige zumindest. Liebe Grüße lasse ich da
28. November 2011 at 08:58
Ich denke also bin ich….der eine so, der andere so….
Lebe ….wild und willenlos….
29. Juli 2011 at 17:19
Viel, viel Wahrheit liegt in Ihren Sätzen! Sie langweilen mich mit keiner Silbe! Lg
18. Juni 2011 at 23:23
Ich weiß nicht, ist Donald Duck nicht gerade das Produkt von solchen, die man ablehnen sollte? Nichts für ungut. Beste Grüße
17. Juni 2011 at 10:59
Irgendwie gut. Irgendwie wahr. Irgendwie mutig.
Ich ergänze mit DAF: „Als kleiner Junge war mir schon klar, mein Leben wird ganz wunderbar. Denn ich mache immer nur, was ich will. Was mir gefällt.“
Zeit ist auch das was mir fehlt. Ich geh jetzt mal nachdenken…
9. April 2011 at 21:32
Mich langweilst Du nicht.