Monatsarchiv: März 2016

Dieses seltsame Zeitalter

Dieses seltsame Zeitalter,
in dem man Gedichte
auf einem Telefon

schreiben kann. Es
überrascht mich
nicht

mehr.


Die meisten Fragen

Wir kauften 2 Gläser in einem
Möbelhaus. Zu Hause
hatten wir einen Schrank
voller leerer Gläser; die Anschaffung
könnte also für überflüssig gehalten werden. Und warum Gläser
nicht in einem Glashaus angeboten werden,
könnte man sich auch fragen. Aber
dort gibt es bekanntlich nur Pflanzen, und
man sollte nicht mit Steinen werfen.
Wir hatten übrigens gar keine Gläser
gesucht, sondern einen Sessel. Das kommt
erschwerend hinzu. Wir fanden keinen,
der uns gefallen hätte, aber die Gläser
waren hübsch, fanden wir. Niemand
saß auf den Sesseln, die uns
nicht gefielen, und diese Gläser
waren ebenfalls leer. Steine hatten wir keine
dabei. Wir hatten auch keinen Durst.

Die meisten Fragen stellt man sich
nicht. So funktioniert das
nun mal.


Das reicht

 

Nacht.
Der Mond scheint
durch eine rote Gardine.

Der Kühlschrank surrt
leise. Jemand blättert
in einem Buch. Und

Jemand schläft
in einem anderen Raum.
Nacht. Mond. Traum.

Jemand ist Ich. Und
Jemand ist Sie.
Und der Mond

ist kein Symbol.
Er steht für
Nichts

Anderes. Er ist einfach
er selbst. Sie
schläft & ist

wie der Mond
Sie selbst. Ich –
sitze einfach auf dem Sofa

& blättere in einem Lexikon
der Astronomie. Wie
so ein Symbolist

auf Abwegen.
Der Kühlschrank surrt
& kühlt.

Das reicht.


Ein Mann ging aus

 

Ein Mann ging

Aus

Draußen ging er
vorbei. Es sah

Aus

als werde er
von seinem Schatten gezogen.

Wäre das Licht

Aus

gegangen, wäre er
stehen geblieben. Vielleicht.
Drinnen warf ich

meinen Schatten
mithilfe des Scheins

einer kaltleuchtenden Lampe.
Ich schaute

Auf

vom Buch, ich weiß
nicht mehr, welches

es war. Die Realität
schien unwirklich

im Vergleich. Der Mann
ging vorbei. Nun

gut, jeder geht mal

Vorbei

wie jeder Augenblick.
Niemand

hält ihn auf. Und das
Alles hat

Nichts

zu bedeuten.


Donnernder Staub

Ein Schatten huschte über die Strophen
Eine Elster flog am Fenster vorbei
Ich stellte mir vor

Dass der Staub des Alltags donnernd
In der Sonne tanzte
Es war grauen

Haft

Nur der Staub
Der auf Büchern ruhte
Mochte leise

Sein

Aber sicher
Sein konnte man
Sich dessen

Nicht

Das Flattern der Elster
Jedenfalls hatte ich
Nicht

Gehört