Monatsarchiv: Dezember 2012

Silvester

Mond im Wolkennegligé
Buntspuckendes Feuerwerk über
Straßenlaternen

Explodierende Musik
Geruch & Geschmack von Alkohol
in Einsamkeit

Der Versuch
Zeit zu begreifen
schlägt fehl

Menschen feiern
verzweifelt
ohne Verzweiflung zu spüren

Alles ist
Nichts
als ein bloßer

Wechsel
von
Zahlen


Die Gewinner von Nichts

Aus
einer zerstörten Beziehung
geht
der Selbstzerstörerische
vielleicht
als Sieger
hervor

Aber
am Ende
gewinnt
Niemand
Etwas

& Jeder

Nichts


Leider reimt es sich

Ich grüble mir ein Grab,
werfe Gedanken hinab;
darunter auch Gefühle
in die Grabeskühle.

Es ließ sich nicht ändern.
Oder wollte sich nicht ändern lassen.
Die Reime lagen zu nahe.
Dabei dachte ich, sie lägen
seit langem
hinter mir.

Tot & vergessen –
ein Zeichen von
Jugend.

Meiner Jugend.

Ein Irrtum.

Doch
wenigstens
ist der erste Reim
eigentlich nur
eine Täuschung.

Die Worte sind nicht
im Einklang
miteinander.

Das ist
ein Trost.


Eine Form von Eifersucht

Im Hinblick auf meine Lieblingsbücher
stelle ich mir gerne vor, ich sei
der Einzige,
der sie gelesen hat.
Niemals würde ich sie
weiterempfehlen.
Erwähnt irgend jemand
eines von ihnen,
verursacht mir dies zumeist
ein unangenehmes Gefühl
von Beschmutzung.
Ich spreche nicht über diese Bücher.
Die Vorstellung, sie könnten
Bestseller sein, ist mir
widerlich.
Manche Bücher sind wie
wertvolle Menschen.
Manche Menschen sind wie
Lieblingsbücher.
Und Manches wird einfach
zu oft
verkauft.


Kaputte Uhren

Traditionen
Gewohnheiten
Zerstreuungen

hängen an den Wänden
an den Mauern
des Lebens

wie kaputte Uhren

die
zu langsam
gehen

Wer sie nicht herunter
reißt

wird
die Zeit
nicht begreifen

& nie verstehen
warum das Leben
so
schnell
vergangen
ist


Unterlassungsgründe

»Sie trinken?«
»Ja.«
»Viel?«
»Ja.«
»Um zu vergessen?«
»Ich glaube schon.«
»Was wollen Sie vergessen?«
»Was ich nicht getan habe.«
»Nicht das, was Sie getan haben?«
»Nein.«
»Warum?«
»Das war nicht viel.«
»Vielleicht hatten Sie gute Gründe.«
»Vielleicht.«
»Abgründe?«
»Schon möglich.«
»Was haben Sie nicht getan?«
»Alles mögliche.«
»Und? Funktioniert es?«
»Was?«
»Das Vergessen.«
»Ich glaube schon.«
»Sie glauben? Warum?«
»Ich weiß nicht, warum ich es nicht getan habe.«
»Wußten Sie es je?«
»Ich weiß es nicht.«


Feuchte Wüstenei

Wüstes Durcheinander
Während die trockene Ordnung des Lebens verschwindet
Verschwindet wie der Cocktail in meinem Mund
Mein Schwanz im Mund der Geliebten
Oder sonstwo
Wilde Assoziationen von Menschen & Wörtern
Satzfetzen Gedanken Musik Träume
Schwindendes Licht
Schenkelverhedderungen
Eine Olive mit Loch
Aufgespießt im beschlagenen Glas
Gerötete Knie auf rauhem Teppich
Tropfende Gerüche
Ein Stöhnen
Ein Hauchen
Namen
Schweiß & Rhythmus
Ein entgegengestreckter Arsch
Ein Klatschen
Ein Verschwinden im Rausch im Rauch in Dunkelheit
& Wärme
Atemnot ohne Not
Vergessen
Sekrete Küsse
Bilder Fantasien Synapsenblitze & Schwindel
Un
Mittel
Bare
Wir
Klich
Keit

Und wir küssen uns
Und die Küsse schmecken nach Gin & Sperma
Schweigen
Lächeln
Ruhe
Schlaf
Schrankenlos
In
Einander
Ver
Schränkt


Das Buttergleichnis

Lange Zeit dachte ich:
Butter, die schmilzt, muss
die Soße verdünnen,

weil sie selber
dünn & flüssig
wird.

Das war nicht mein
einziger Irrtum
in bezug auf

Bindung.


Die Nebengeräusche der Entfernung

Die Distanz
war nicht meßbar.
Zu groß &
zu klein
zu-
gleich.

Ein Bett irgendwo –
ein Mann darin.

Ein Bett anderswo –
eine Frau darin.

Telefone
Schallwellen
Nebengeräusche

»Ich wünschte, wir würden
uns häufiger sehen«, sagte der Mann.

»Ja, das wäre schön«, sagte die Frau.

»Ich wünschte, wir würden
uns häufiger sehen,
damit ich
Deiner
überdrüssig werden könnte.«

Telefone
Schweigen
Nebenge-
räusche

Ein Schmerz ist nicht meßbar.

Die Distanz
war nicht meßbar.
Zu klein &
zu groß
zu-
gleich.


Zwischenträume

Dumm,
wer sich in irgendeine bestimmte Ordnung
von Buchstaben & Zeichen
verliebt.

In Worte,
in Sätze,
in Texte –

& dabei
die Zwischenräume
kaum
wahr-
nimmt.

Dumm,
wer sich in den Verursacher dieser Ordnung
zu verlieben glaubt,
denn

sie sind gewaltig –
diese Zwischenräume ….
Ein All, in dem
Alles
& Nichts
sein
kann.
Ein All, in dem
die Buchstaben & Zeichen
sich verlieren.

Und irgendwo
dazwischen
Träume einer schwarzen Nacht,
die nicht enden
will.

Dumm,
wenn diese Träume
falsch gedeutet,

die Ungeheuer in ihnen
nicht erkannt werden;

denn sie haben einen Hunger, den
nur stillen kann,

wer
wahr-
nimmt,
richtig deutet
& erkennt.

Alle anderen
sind nur
ihre Nahrung.

Eine Nahrung, die
den Hunger
noch größer werden lässt.


Herzversagen

Egal
in welcher Form der Tod sich nähert,
am Ende stirbt man
am Stillstand –

des Herzens.

Das Herz versagt.

Versagt
den Dienst.

Der Krebs
Die Leberzirrhose
Die Hirnblutung
Der Unfall
Der Mord
Der Selbstmord

Sie
Alle
sind
stärker.

Das Herz ist
schuld.

Es ist
so
schwach.

Man kann ihm
Alles
vorwerfen.

Das schüchterne Erröten
Die Erektion
Den Blutverlust
Das Leben

Man kann ihm vorwerfen,
was es tut;
man kann ihm vorwerfen,
was es nicht tut.

Und an allem, für das es
als Symbol steht,
trägt es ebenfalls die Schuld.

Und das ist
mitunter
schlimmer als
der Tod.

Ein Versagen
auf der ganzen Linie.

Einer Linie, die
von einem durchdringenden Ton begleitet wird,
den man nicht mehr hören kann …..

Einer Linie,

die
still
steht –


Tinnitus

Der Schwindel …..
Der Rausch …..

Ein lautes Pfeifen im rechten Ohr.

Situationen, mit denen ich
nicht
fertig werde,
erinnern mich an Situationen,
mit denen ich nicht fertig geworden bin,
und sie
haben ihren eigenen
Klang.

Denselben Ton
von Dauer.

Und dunkle Gefühle
pfeifen am lautesten.

Eine monotone Melodie, die
keine ist.

Ich wälzte mich im Bett,
atmete schwer,
träumte wirr,
schlief leicht.

Und jedes Mal, wenn ich erwachte
– & ich erwachte oft -,
schaute ich auf die Uhr, ohne
die Zahlen zu erkennen

& hörte die Melodie, die
keine war.

Sie war nicht neu.
Das alte Lied.
Sozusagen.

Und auch die Angst,
sie könnte für immer bleiben,
war nicht neu.

Die Hintergrundmusik für
den Rest meines Lebens –
kurz oder lang.

Monotonie.

Doch später,
irgendwann –
wurde der Ton so leise, dass ich
mir nicht mehr sicher war,
ob ich ihn
noch
wirklich
hörte –

oder mich nur
an ihn erinnerte …..

exakt erinnerte,
denn ich habe das
Absolute Gehör,
von dem man heute behauptet, es
existiere nicht – es sei nur
ein extrem gutes Gedächtnis.

(Aber was ist schlimmer?
: Das Absolute Gehör
oder
: Ein extrem gutes Gedächtnis?)

Also –
ich hörte den Ton ….
oder glaubte ihn zu hören ….

& der Unterschied ist
gar nicht groß,
wenn man Phantasie besitzt.

Und ich dachte an
die dunklen Gefühle,
die nur die Schatten der hellen sind –

& ich fragte mich:

Waren sie noch da
oder
erinnerte ich mich nur an
Sie?

Zumindest
der Schwindel
war noch da.

Und ein Rest
des Rausches.


Meine Texte

Ich hätte Angst
vor meinen Texten
& davor
was ich durch sie
erfahren könnte
über mich

Glücklicherweise
lese ich sie nicht

ich schreibe sie nur


In einer Uhr

Sie lebte
in einer Uhr.
Sie lud ihn
zu sich nach Hause ein.
Er klopfte,
sie öffnete.
Da bemerkten sie
beide,
dass die Uhr
zu klein war.
Er konnte nicht eintreten,
sie wollte nicht
ihr Haus verlassen.
Er stand noch
eine Weile
vor der Uhr.
Dann ging er.
Auch die Uhr ging.
Und die Zeit,
die sie zeigte,
war
immer
»Zu spät«.


Ein Gleichnis für Irgendwas

Schwarze Wolken in einer Neumondnacht –
man weiß, dass sie da sind,
doch man kann sie nicht sehen.
Sie müssen da sein, denn
man sieht die Sterne nicht, die
über ihnen leuchten.
Man spürt den Wind & weiß,
dass die Wolken in Bewegung sind.
Erfahrungen. Nichts als Erfahrungen.
Schwarze Wolken in einer Neumondnacht.


Die geteilte Geliebte

Wir teilen uns
die Einsamkeit

Wie eine Geliebte
die genug
Sehnsüchte
genug
Verständnis
genug
Zärtlichkeit hat
für Alle

& sie fragt nicht
nach dem Geschlecht

da sie
Alle
liebt

Alle

die
da
oder
fort
sind

Vielleicht
ist sie auch nur
eine Nutte

Eine Nutte

mit
zu
viel
Gefühl

Zuviel Gefühl

für Alle
die
irgendwo
sind

oder waren

oder sein könnten

Und vielleicht
leidet
sie selber

am meisten –

Am meisten

darunter


Das ist nicht komisch

Der meiste Alkohol
wird durch
Diejenigen
verschüttet

die ihn
am nötigsten brauchen

Das ist nicht
komisch

aber
wenigstens
ist es
symbolträchtig

& dadurch
fast
so wertvoll
wie

der
verschüttete
Alkohol


Am Ende

Es wird
vorbeigehen

hoffentlich
stolpert es nicht

während es
mich oder mir
passiert

sonst müsste
ich
es
vielleicht
noch

aufheben

am Ende


Die Stärke der Einsamkeit

Die Gelassenheit hört auf
wenn man sich
alleingelassen
fühlt

& die Einsamkeit
macht
einen
schwach

Doch wenn man
allein
gelassen
bleibt

beginnt
die Stärke
der
Einsamkeit


Der Schlüssel

Ich bin faul,
ich bin bequem,
ich liebe die Ruhe.

Ich sagte:
»Ich könnte Dir einen Schlüssel geben.
Dann muss ich nicht aufstehen, wenn
Du kommst, und Du brauchst nicht
zu klingeln.«

»Nein«, sagte sie, »ich will
keinen Schlüssel.«

»Warum nicht? Mir würde es gefallen.
Und wenn ich hier irgendwann
tot herumliege,
ist da jemand, der öffnen kann.«

»Ja, natürlich. Du Spinner.«

»Nein wirklich – ich fänd’s schön,
wenn Du einen hättest.«

Sie sagte:
»Immer wenn ich einen Schlüssel bekam,
ging etwas schief. Das war immer
der Anfang vom Ende.«

»Also, von mir wirst Du jedenfalls
keinen Schlüssel bekommen«, sagte ich.

Und damit war
das Thema
erledigt.

Den wichtigsten Schlüssel
hatte sie ja ohnehin.

Ich bin faul,
ich bin bequem,
ich liebe die Ruhe.

Aber
manchmal
ist das Klingeln

ein schöner Krach,
für den man gerne aufsteht,
um sich anschließend

zu vertragen.


In meinen Träumen

Die Fliege seilte sich ab
aus dem Netz der Spinne
über meinem Kopfkissen

& tauchte
in meine Träume

in denen Spinnen fliegen
& Fische
Netze spinnen

aus denen Fliegen sich abseilen
um in meinen Träumen zu
schwimmen


Zuvor & zurück

Ich kehrte zu Dir zurück, als
wir
uns
zum ersten Mal
trafen

& vergaß sofort
dass ich
Dich
nicht
gekannt
hatte

zuvor


Ganz – zerbrochen

»Ich muss mir Deine zerbrochene Frau ansehen«,
sagte sie. »Die – von der Du geschrieben hast.«

Und sie ging aufs Klo.

Betrachtete die verbliebenen Teile
der Figur auf dem Heizkörper
gegenüber.

Der Figur, die ich
im Suff der Einsamkeit
zerbrochen hatte.

Und während sie die Figur betrachtete,
betrachtete ich sie,
hörte
ihr Müssen
dahinplätschern ……

& fühlte
mich
ganz.


Unbewohnt

Wenn ein Haus
aussieht, als sei es
unbewohnt –

lebt dort
vielleicht
nur
jemand

genau
so,

wie
er
es
möchte.


Die Sehnsucht

Die Sehnsucht
ist nicht am größten
wenn man
niemanden
hat.

Sie ist
am größsten
wenn man
jemanden
hat

der
sie
nicht
stillen

kann.


Zerstückelt

Der Arsch war noch ganz.
Kopf & Hände intakt.
Aber nur 1 Titte war heil geblieben.

Ich weiß nicht mehr, wo ich sie her,
weiß nicht mehr, wie lange sie
dort gestanden hatte ….

Auf der Heizung
im Bad,
der Kloschüssel gegenüber.

Sie fiel
meinem berauschten Gang
zum Opfer,

fiel
auf die Fliesen;
brach

meinetwegen
in unzählige Stücke,
groß & klein.

Flüche
Ärger
Trauer

Sie war hohl
innen. Das hatte ich
nicht sehen wollen.

Was noch kenntlich war,
hob ich auf; der Rest
kam in den Eimer.

Ich fiel nicht.
Ich brach nicht.
Doch ich fühlte mich

im Eimer ….
hohl ….
& kaputt ….

noch einsamer
vielleicht,
was unsinnig war.

Ihre Überreste
tat ich zurück
auf die Heizung;

ordnete
sie
neu.

Eine
zerstückelte
Erinnerung.

Mir
fiel
ein:

Aus allem, was zerbricht,
kann man
sich etwas Neues zusammensetzen.

Ein wirklicher Trost
war das
keineswegs.

Aber
besser als
gar nichts.

JD500163


Die träumende Stimme

Eine Stimme
die schweigt
schläft
vielleicht
nur

& träumt
von den Worten
die sie
vergessen hat


Die letzte Fliege

Alle Fenster waren zu,
(wie immer)
die Türen, die in die Außenwelt führten,
geschlossen
(wie meistens)
seit Wochen ….
Es war Mitte Dezember ….
Wo war sie hergekommen?
Ich konnte es mir nicht erklären.
Ein beinahe hysterisches Summen;
ein hektisch-verschwirrter Punkt
in meiner Einsamkeit.
Eine Störung im Alleinsein.
Vielleicht war sie
die letzte Fliege des Jahres –
sehr wahrscheinlich aber
die letzte, die ich sehen würde …..
Zumindest in diesem Jahr.
Immer wieder
kreiste sie
um meinen Kopf,
berührte mich.
Sie machte mich
nervös.
Es dauerte nicht lange
bis
ich
sie
hasste.
Und sie wollte einfach nicht landen.
Nirgends sich niederlassen, wo ich
sie hätte erschlagen können.
Irgendwann sah ich sie nicht mehr,
doch hörte sie weiterhin pausenlos.
Sie war lauter als die Musik.
Lauter als mein Tippen.
Lauter als der Regen,
der nach dem Schnee gekommen war.
Sie wollte sich nicht beruhigen –
sie konnte sich nicht beruhigen;
während ich
immer unruhiger wurde.
Hass & Mordlust
gegenüber einer Störung
ohne böse Absicht …..
Schließlich verließ ich den Raum, den
sie nicht verlassen wollte,
obwohl ihr die Tür offen stand.
Ich hoffte, dass sie mir nicht folgen würde
ins Schlafzimmer …..
Ich legte mich in das Bett, das
nur noch
nach mir
roch
& träumte mich fort.

Als ich wieder zu mir kam –
oder wohin auch immer -,
ging ich in das Fliegenzimmer.

Sie hätte ein Fussel sein können.
Von oben betrachtet sah sie aus wie der Fussel
eines schwarzen Wollkleides; oder
einer Socke.
Sie lag
vor meinem Schreibtischsessel.
Auf dem Rücken.
Ich tippte
sie an.
Berührte sie.

Kein Summen,
keine Hektik,
keine Hysterie,
keine Störung,
keine Mordlust,
kein Hass …..

Nur eine Ahnung davon
wie
verzweifelt
sich
ALLE
gegen den Tod
zu wehren
ver-
suchen.


Die Gebrauchsanweisung

Wie Kinder
die noch nicht lesen können
starren manche Frauen auf
meine Worte
die
meine Gebrauchsanweisung sind

Fremde
Seltsame
Unbekannte
Zeichen

Sie
die Frauen die
wie Kinder sind
wollen mich
benutzen

berühren
mich
& die empfindlichen Teile
in mir

Teile
die
unter Strom stehen

Und sie
die Frauen die
wie Kinder sind
die noch nicht lesen können

wundern sich

über
den Schlag

den
sie
bekommen


Vereiste Reifenspuren

Vereiste Reifenspuren
auf dem Parkplatz meines Grund-
stücks
den Du
inzwischen
»Mein Parkplatz«
nennst ….

Es lag Schnee
als Du zuletzt
darauf
hieltest ….

Der Schnee taut.
Noch ist eine Eisschicht da.

Ich könnte
das Salz aus meinen Wunden
darauf streuen,

damit Du
beim nächsten Mal
nicht rutscht

& nicht
Deinen Halt
verlierst.

Meinen habe ich verloren
als es
zu heiss wurde.

Doch ich werde warten
bis
der letzte Rest
von Eis
auf
Deinem
Parkplatz
geschmolzen ist.

Von
allein.

Wie immer –
allein.


Die überflüssigen Wörter

Wäre ich ein Maler
würde ich
die überflüssigen Wörter
streichen.


Haltegriffe

Regeln sind wie
Haltegriffe
in öffentlichen Verkehrsmitteln

Man hält sich daran fest
um nicht
in der Masse
auf die Fresse zu fallen.

Denn sie könnte
einen
tot-
trampeln.


Neue & alte Eindrücke

Neue Eindrücke zu sammeln
ist so einfach; irgendwo
da draußen …..
& man schüttet sie
in die Innere Leere, die
immer hungrig ist,
niemals satt.

Manchmal
ist es einfach
erfüllender –
alte Eindrücke
mit neuen Augen zu sehen.

Und die neuen Augen
lauern überall –
in einem selber.

Man muss nur bereit sein,
die alten Augen zu öffnen &
zu suchen –
ohne Ablenkung ….
ohne Zerstreuung ….
in Ruhe

irgendwo
da drinnen.