Vladimir Nabokov schrieb an seine Frau, Véra:
Weißt Du, als Natascha Wanja schlafen legte und mit einer großen
Sicherheitsnadel seine Kleidung an ihm feststeckte, hat sie ihm
durch die Haut gestochen und es nicht gemerkt, aber er
schrie natürlich, und endlich stutzte sie, betrachtete ihn genau,
und da sah sie, dass sein Bäuchlein säuberlich mit der Nadel
durchstochen und festgesteckt war.
Ich zuckte
zusammen – 85 Jahre
später – mein Gesicht
beinahe schmerz
verzerrt Alle
sind tot Vielleicht
lebt Wanja noch? Möglich
Was ist
schon Zeit
im Hinblick auf
Empfindungen?
Selbst – eine Empfindung
‹Schmerz vergeht
mit der Zeit›
Doch Worte rufen ihn
hervor über die Zeiten
hinweg in einer anderen
Dimension Nur eine Vorstellung
die wehtut
Ohne Verletzung Ohne
Blut Verbunden
über alle Gegenwarten
hinweg mit den Empfindungen
von Fremden (die nicht einmal existiert haben
müssen ….)
Ich stehe auf
vom Schreibtisch
gehe in die Küche
um mir einen weiteren Nescafé zu machen
Ein Stein
piekst meine Fußsohle
Kochendes Wasser spritzt auf meine Hand …..
(oder lüge ich
vielleicht?)
Hey, Sie da – im Jahre 2102 !
Können Sie es fühlen?