(für S.)
Ich schreibe
über mein Leben
Aber mein Leben
will nicht, dass
Ich
Über Es
Schreibe
S
will im Verborgenen
Leben
So vergehen
Wir
Still
& unbemerkt
Bis
Wir
Sterben
(für S.)
Ich schreibe
über mein Leben
Aber mein Leben
will nicht, dass
Ich
Über Es
Schreibe
S
will im Verborgenen
Leben
So vergehen
Wir
Still
& unbemerkt
Bis
Wir
Sterben
Das Licht der Nacht
Tischlampe fiel
Auf die Lider
der Schlafenden (Dies könnte ein Plural sein, doch
Sie ist einzig & allein.)
Wie tief Sie
Schlief wie tief
Sie atmete
Der Mann im schwarzen An
Zug kam von der Nacht
Schicht
Nach Hause
Sein Blick fiel
Wie das Licht der Nacht
Tischlampe auf
das Gesicht
Der Schlafenden
Die er liebte wie das Licht
Der Nacht
Wie tief
Sie schlief wie
Tief Sie atmete (Sie könnte die Lampe sein, oder
die Nacht. Doch Sie ist Sie.)
Er beugte sich hinab
Zu Ihr
& machte die Lampe
Aus
Ein leiser Laut des Erschreckens
Aus Ihrem Mund
& die Decke zog
Sie über ihre
Geschlossenen Augen
Als sei Sie
Geblendet von der Dunkelheit
So wie er
Geblendet war
Von Ihr (Nicht die Lampe, nicht
die Nacht. Nur Sie.
Geblendet Wahr.)
Von Ihr
& Ihrer
Dunkelheit
Er wusste,
sie hatte Angst
nur eine Oberfläche
zu sein für ihn.
»Arsch, Titten, Beine«,
hatte sie gesagt.
Er dachte: ›Irgendwann
wird sie Alles begreifen.
Die Wahrheit, das Einzigartige –
die Tiefe.‹
Sie saßen auf der Terrasse.
Es war fast schon dunkel.
Sie spielte
auf der Gitarre, und sie
beide beobachteten die Fledermäuse,
die wie hektische Schatten über den Hinter
Grund der Dämmerung
flatterten. ›Hoffentlich‹,
dachte er,
›wird es nicht
zu spät
sein.‹
So still
Wie Licht durch ein Fenster fällt
Lächelte sie
Beim Anblick des Meeres
So nackt
Wie eine Beschreibung in klaren Worten
Schritt sie
Durch die weichen Wellen des Sandes
So jung
Wie mein letzter Gedanke
Erschien sie
lm Vergleich zu mir
So hell
Wie ein gestifteter Brand in meiner Finsternis
Leuchtete ihre Haut
Im Glast der Mittagssonne
So glatt
Wie das Glas in einem Bilderrahmen
War ihre Stirn
Über den rauen Bildern ihrer Erinnerung
So heiß
Wie die Strände in meinem Gedächtnis
Brannten die Blicke der Fremden
In ihrer Phantasie
So still
Wie Licht durch ein Fenster fällt
Lächelte sie
Beim Anblick des Meeres
So wild
Wie unsere letzte Nacht
Rauschte das Meer
In dem Augenblick
Als sie sich ihm näherte
Ein von 45 Jahren zerfetzter Sonnenschirm
steht auf meiner Terrasse. Zum ersten Mal
wieder auf
gespannt seit ich
weiß nicht wann. Ich kenne ihn aus
meiner frühen Vergangenheit. In der stand
ein anderes Haus. Unter derselben
Sonne. Unter mir
Moos & Unkraut auf
schweren Steinplatten. In einem benachbarten
Garten erklingt ein Kind
wie das verrostete Scharnier einer alten Tür. Hinter der Tür
schläft die Angst
vor dem Erwachsenwerden.
Das Kind ist nicht ein Kind
wie ich eins war. Und bin.
Neben mir liest eine junge Frau
in einem Buch, das ich nicht kenne.
Sie trägt einen Bikini, und ihr nackter Fuß ruht
auf der Lehne meines Sessels. Ich
sehe einen Hut aus Stroh. Mit
einem roten Band. Und eine Biene
auf der Blüte einer Blume, die ich genau so
wenig kenne wie das Buch. Alles
könnte ein Gemälde sein. Von einem unbekannten Meister. Oder
das Werk eines toten Dichters. Unveröffentlicht
für immer. Ich ließ es
mir träumen. Doch wagte es nicht
zu hoffen. Mehr
weiß ich nicht über das Leben.
Mehr brauche ich nicht
zu wissen. Und der Schirm
spendet kaum
noch Schatten.