»Ich hab dir Äpfel mitgebracht«, sagte sie freude
strahlend. »Danke«, sagte ich.
Normalerweise gingen wir gemeinsam
einkaufen. Ich hatte darüber nachgedacht,
ob ich ihr sagen sollte, dass sie
bitte Äpfel mitbringen möge. Aber,
obwohl sie selber kaum welche isst, war ich davon ausgegangen, dass sie von allein
daran denken würde. Und ich
wollte ihr die Freude nicht nehmen,
von allein daran gedacht zu haben.
Und mir wollte ich die Freude darüber nicht nehmen,
dass sie von allein daran gedacht hatte. Und uns beiden
wollte ich die potentielle Freude an der Freude des jeweils anderen bewahren.
Ich war davon
ausgegangen. Doch
ganz sicher war ich nicht gewesen.
Wäre ich mir ganz sicher gewesen,
hätte es die Freude beeinträchtigt.
Es bestand die Gefahr,
ohne Äpfel zu sein.
Das ist nicht komisch.
Oder doch?
Liebe halt.
Es ist kompliziert.
Einfach kompliziert.
Man denkt so viel.
Selbst wenn man behauptet,
an nichts zu denken.
So viel,
als ginge es um
Integralrechnung.
Oder Größeres.
Vom Fühlen ganz
zu schweigen.
Fast eine Art
von Geistesstörung.
Und die Freude,
jetzt darüber zu schreiben,
könnte man sentimental nennen.
So wie alles andere auch.
Aber wer das täte,
hätte nichts verstanden –
& vermutlich diese Freude nur
selbst noch nie empfunden.
Keine Angst, das kann noch
kommen. Jederzeit!
Und jetzt entschuldigen Sie mich;
ich möchte einen Apfel essen.
Mir scheint, sie
schmecken diesmal ein wenig
besser als
gewöhnlich.