Es wird weh tun.
Der Bleistift ist gespitzt,
die Wörter sind geschärft,
die Sätze geschliffen.
Nur Würmer
sezieren
sanft.
(Inwendig vorgetragen:)
Es wird weh tun.
Der Bleistift ist gespitzt,
die Wörter sind geschärft,
die Sätze geschliffen.
Nur Würmer
sezieren
sanft.
(Inwendig vorgetragen:)
Mein Leben
sieht mir ähnlich
Mit-
unter
all-
zu
ähnlich
Nicht immer
gefällt mir
was
ich
darin
sehe
& wieder-
erkenne.
Auch
ich
der ich
fast
über ALLES schreibe
habe Erfahrungen
über die ich
nur
in weg-
gelassenen Worten
schreiben
kann
Einen Text
der
aus-
gelassen
schweigt
Immer wenn er mit seinem Vater einkaufen ging,
zog es den kleinen Jungen in die Wein-
abteilung. Aufgeregt. Erregt. Neu-
gierig. Suchend.
Flirrend-funkelnde Flaschen in Regalen,
bunte Bilder auf Etiketten;
Licht-
reflexe
auf Glas ……
Und immer versuchte er, sich
abzusondern – ein paar Schritte
im Abseits, um
allein
zu
sein ……
Allein
mit seiner
Erregung.
Unbemerkt
zwischen großen fremden Menschen.
Unbemerkt
zwischen Flaschen
in Reih & Glied.
Auf der Suche nach
dem Weißwein, der
zu warm war ……
Nach einem Schriftzug, den
er lesen konnte,
bevor er lesen konnte.
Den er
spüren konnte
wie einen Schmerz –
einen Schmerz, der
trocken & lieblich
zugleich war;
herb.
Und der kleine Junge
buch-
sta-
bier-
te:
N – A – C – K – T – A – R – S – C – H
Eine Marke.
Das Etikett:
gemalt,
fast naiv – – :
Ein Junge
mit herunter-
gelassener
Hose;
ein alter Mann
mit er-
hobener
Hand,
der lächelt.
Der Blick des Jungen:
ängstlich
in
Erwartung.
Und der kleine Junge
vor dem Wein-
regal
hatte keine Worte
für die Gefühle
in seinem roten Kopf,
seinem schlagenden Herzen,
seinem Schritt.
Sein Vater –
einige Schritte entfernt –
war kein
alter Mann;
doch auch er hatte eine Hand, die
oft
erhoben war –
ohne dass er lächelte.
Während der Junge
wein-
te.
Tränen, die
nach Wein rochen.
Und manchmal hielt diese Hand
einen Stock ….
eine Peitsche ….
einen Kochlöffel ….
Einen Kochlöffel, in den
der Name des Jungen
gebrannt war
mit einem glühenden Eisen.
Der Junge liebte
die Hände seines Vaters –
betrachtete sie oft
am Lenkrad,
wenn der Vater ihn
zu einem ersehnten Ziel fuhr …..
Monde
unter
Fingernägeln.
Reflexionen.
Der Kochlöffel
liegt
heute
in einer Schublade.
Ich benutze ihn nicht.
Wo der Stock ist, weiß ich nicht.
Die Peitsche ging verloren.
Die Hand ist verwest.
Mein Herz
schlägt,
wie sie es tat –
damals.
Ein Geräusch, das
an Beifall
erinnert.
Ich liebe Wein –
Rotwein
bevor-
zugt.
Die Marke ist
fast
egal.
Und manchmal
schmeckt der Wein
nach Salz.
Ich liebe Worte
wie Buch-
staben.
Buchstaben
wie Worte.
Begreife
die Erotik des Kochens
wie nackte Ärsche …..
Lebe meine Obsessionen
aus
vor
Regalen.
Esse,
trinke.
Flaschen flirren.
Lust
Schmerz
Nahrung
Tod.
In meinem Gedächtnis
hängen
naive Bilder.
Und manchmal
hängt der Mond
wie ein Spielball
am Nachthimmel.
Mit herunter-
gelassener
Hose
& spiegelt sich
weiß
in Flüssigkeiten.
Ein Spielball
der Gefühle,
für die ich
keine Worte habe.
Proust – ein schwuler verzärtelter Snob
Joyce – ein koprophiler Alkoholiker
Genet – ein schwuler Dieb
Céline – ein Nazi
Burroughs – ein schwuler Junkie, der seine Frau erschoss
Fellini – ein Tittenfetischist
Baudelaire – ein entmündigter Syphilitiker
Thomas Mann – ein schwuler Spießer
Schopenhauer – ein misogyner Pudelbesitzer
Van Gogh – ein religiöser Fanatiker
Lewis Carroll – ein stotternder Fotograph halbnackter Mädchen
Lichtenberg – ein Zwerg
Einstein – ein Typ ohne Socken, der seine Cousine heiratete
Horst Janssen – ein stinkender Säufer ohne Schneidezähne
Goethe – ein gichtiger Lustgreis
Lovecraft – ein lebensuntüchtiger Rassist
Wagner – ein antisemitischer Schnorrer
Joseph Roth – ein Jude mit geschwollener Leber
Dostojewski – ein zum Tode verurteilter Epileptiker
Dalí – ein größenwahnsinniger Wichser
Hitchcock – ein voyeuristischer Fettsack
Brecht – ein Ausbeuter der Frauen
Benn – ein Mitläufer
Trakl – ein Liebhaber seiner Schwester
Philip K. Dick – ein medikamentenabhängiger Spinner
Django Reinhardt – ein Zigeuner mit verkrüppelter Hand
Villon – ein Sträfling & Hurenbock
…. der Anfang einer Liste ….
…. die kein Ende hat ….
Es ist alles so einfach,
wenn man nur ein paar Worte hat,
um einen Menschen
zu beschreiben.
So furchtbar einfach.
Und
wie schwer hätte es
heutzutage
dieses
Asoziale Gesindel
in einem
Sozialen Netzwerk ….
In den Spiegeln
In den Glasscheiben vor den Bildern
In den Fenstern
die verdunkelt sind
kann ich
Mich
kaum noch
erkennen
Denn der Rauch der Jahre
liegt wie ein Film
auf ihnen
Ein Film
in grauen Tönen –
Ausgeatmetes Gift
das auf meiner Reflexion ruht
Der Atem meiner Vergangenheit
Der Rauch
der Nervosität
Der Rauch
des Genusses
Der Rauch
der Gewohnheit
Der Rauch
der Sucht
Bilder
hinter vergangenem Rauch –
vielleicht
ein Ich
hinter
dem Film
meines Lebens.
Manchmal ist das Leben
ja
so ….
Man
legt
einen Teppich
aus Holz
aufs
Parkett –
Tanzt
oder
fliegt
& weiß nicht
worauf.
Weil man nichts mehr
unterscheiden kann.
Manchmal fühle ich mich
wie ein Buch, das
von Menschen
gelesen & geliebt wird,
die nur
so eben
der Handlung folgen können.
Von
all den Anspielungen
Andeutungen
von
Struktur & Stil
haben sie
nicht
den Hauch
einer Ahnung.
Vielleicht
ist das nicht einmal so schlimm.
Denn
immerhin
haben sie
ihren Spaß
an der Oberfläche
unter der ich
lebe.
Kein Wunder, dass
Wir
Allein
waren
als
Wir
Uns
trafen
Kein Wunder, dass
Wir
am Ende
Wieder
Allein
Sein
Werden.
Beziehungen
Verhältnisse
Freundschaften
Liebe
Man kann darauf warten
dass jemand
das Richtige tut
im richtigen Moment
Man kann sich aber auch
mit einem Geigenbogen übers Knie streichen
in der Hoffnung
dass es
gut klingen möge.
Ich erinnere mich
wie ich laufen lernte.
In einer Art Geschirr aus Leder;
ein kleines Tier
an der Leine, gehalten
von meiner Mutter.
Ich erinnere mich
an das Lächeln meines Vaters,
als er den Raum betrat.
Ich erinnere mich
wie ich zum ersten Mal
eine Schleife band.
Unter Anleitung meiner Mutter.
Ich war stolz.
Ich erinnere mich
an das Lächeln meines Vaters,
als er den Raum betrat.
Ich erinnere mich
an unseren Schäferhund.
Er machte sich so flach wie möglich
auf dem Fußboden,
das Hinterteil leicht erhoben;
er legte die Ohren an &
wedelte mit dem Schwanz,
wenn mein Vater den Raum betrat.
Man wusste niemals,
welche Empfindung des Tieres
stärker war
in diesen Momenten –
die Freude
oder
die Furcht?
Eben war es noch da.
Nun ist es fort.
Gerade als ich
angefangen hatte
es für selbstverständlich zu halten.
Nichts & Niemand
mag es
für selbstverständlich gehalten zu werden.
Auch ich nicht.
Deshalb
bin auch ich
jetzt
Der Tisch, an dem ich schreibe, ist
kein Schreibtisch.
Es ist ein Tisch, der
im Kinderzimmer
meines Bruders stand.
Der Tisch, an dem er spielte.
Einer meiner beiden Brüder.
Es ist der Tisch des Bruders,
mit dem ich
in den letzten 40 Jahren
vielleicht
23 Wörter
gewechselt habe.
Wir sprachen nicht mehr
miteinander
seit ich 11 war.
Er: 16.
Wir wussten beide nicht
warum.
Ahnen es
vielleicht
heute.
Der Tisch wackelt.
Ist verwittert.
Ich habe ihn
mit Folie überzogen –
den Tisch.
Die Folie ist rot
wie eine Zunge, die
schweigt.
Rot
wie eine Zunge, die
spricht.
Wenn ich schreibe
& mit Wörtern spiele
an diesem Tisch,
höre ich
das Schweigen meines Bruders
zwischen
meinen Zeilen.
Ein Fußboden aus Holz
Ein kleiner runder Eindruck darin
Eine Delle
Ein Makel
Ein Zeichen der Ausdauer
Eine Spur der Besessenheit
Ein Überbleibsel der Liebe
Eine Vertiefung der Hingabe
Die Stelle
wo über Jahre hinweg
eindrucksvoll
ein Cello zwischen 2 Schenkeln stand
Auf den
Funkenflug
folgt der
Höhenflug
Auf den
Höhenflug
folgt der
Fetzenflug
Erwartungen
stürzen ab
Träume explodieren
in der Luft
Splitter fallen
zu Boden
wie ausgekotzte Herzen
Alles stirbt
Nur
die Sehnsucht
überlebt
Ich habe keinen Regenschirm,
aufgespannt überm Bett,
trage keine Zipfelmütze auf dem Kopf;
zerdrücke kein Ungeziefer
zwischen meinen Fingerspitzen.
Die Vorstellung ist so poetisch;
das Bild so poetisch – &
(wie immer)
die Realität: ein
wahrer
Dreck
dagegen.
Ich friere.
Habe mir
zum ersten Mal in meinem Leben
Geld geliehen,
um heizen zu können.
Friere weiter.
Es kann nur
schlimmer
werden.
Viel mehr Alter
werde ich mir
nicht leisten können.
Rechtzeitig verrecken!
ist die Devise.
Ich arbeite daran.
Mein ganzes Leben lang.
Die einzige Arbeit, die
mir Spaß macht.
Erst glaubten sie,
ich würde meine Kindheit
nicht überleben.
Dann sagten sie mir,
ich würde keine 30 werden.
Und jetzt
hänge ich mit 52 immer noch
hier herum.
Kein Grund
zu lamentieren.
Denn
hätte der Mensch eine Wahl,
hätte ich diesen Weg gewählt.
Und es wird wieder
wärmer werden,
bevor es wieder kälter wird.
Und es bleibt
die Hoffnung –
rechtzeitig
zu verschwinden.
Vielleicht
in einem Bild.
Mit einem aufgespannten Regenschirm
über dem Bett;
einer Zipfelmütze auf dem Kopf –
während das Ungeziefer
mich auffrisst.
All
diese Elektroden, die
an meinem Kopf befestigt waren ….
All
diese Drähte …..
Das Zucken des Meßschreibers ….
Ausschläge auf Endlospapier ….
α-Wellen
β-Wellen
γ-Wellen
δ-Wellen
Seltsame Muster
Tage & Nächte im verdunkelten Zimmer
Ein Eimer neben dem Bett
Der kleine Junge, der sich hin & her windet
Stöhnt & sich den Kopf hält
Das
war
ich
Abgeworfen
über einem fremden Planeten
in eine Atmosphäre
die erstickend war
Druckverhältnisse
für die mein Körper nicht geschaffen war
Schläge & respektlose Furcht
Und dennoch
so oft
glücklich
Gerettet
durch Phantasie
Das
war
ich
Der fremde Planet
war von Meeren bedeckt
Wellen
& noch mehr
Wellen
& Musik –
Schallwellen
in denen man ertrinken konnte
Tag & Nacht
ohne seekrank zu werden
ohne zu kotzen
ohne zu sterben
Später
musterte man mich
aus
wegen
All
der Wellen
in meinem Kopf
die waren
wie sie
nicht
hätten sein sollen
Ein weiterer
Glücklicher Tag
Aus
dem Leben eines Taugenichts.
Wenn irgendwo
Dein Lebensmotto
hängt
Vielleicht
am Kühlschrank
Vielleicht
an einer Wand
komme ich
& reisse es herunter
Lasse es
hinter einem Spiegel verschwinden
& verkehre es
ins Gegenteil.
Der Kühlschrank
ist kalt
Die Wand
ist Widerstand
Hinter dem Spiegel
ist
Alles
anders
Sie schrieb:
Zwei Treffen zum Kennenlernen sind
Minimum. Vorher:
Kein Sex.
Ich schrieb zurück:
Ok…. Dann lass uns gleich
mit dem dritten Treffen anfangen.
Ein einziges Telefonat folgte.
Zeit
hat man
niemals
zu verlieren.
Ich hatte bereits
zu
viel
davon
verloren.
Sie war nur so dahingeschlittert.
Mir entglitten.
Trockene Jahre.
Jahre der Dürre, die ich
mit Alkohol
befeuchtet hatte.
Eine Wüste.
Suche.
Sehnsucht.
Sucht.
Sie besuchte mich.
Fand mich
in meiner Einsiedelei,
die ich mir teilte
mit stehengebliebenen Uhren,
Spiegeln,
Büchern,
Schall-
platten,
alten Lampen –
in deren Licht
wir
uns
kennen-
lernten ……
Erfühlte
erfüllte
Zeit –
Sie sagte:
»Kannst du dir vorstellen, dass es
Männer gab, die meinten,
ich sollte es mal mit Gleitcreme versuchen?«
Ich sagte:
»Prinzipiell
kann ich mir Alles vorstellen.«
Sie fühlten sich
kalt an –
all diese nassen Stellen
auf dem Laken ……
Abgekühlte Spuren
einer Leidenschaft, die
(einfach
entfacht)
brannte
brannte
weiter brannte ……
Eine Leidenschaft
wie eine Selbstentzündung.
Sie lief aus
als ob
sie nicht enden wollte.
Ein Durst, der
nicht
gelöscht werden konnte.
Heiße Schritte.
Eine Oase –
die keine Vorspiegelung war.
Vielleicht
hatte ich mir doch
nicht
Alles
vorstellen
können.
Ich fuhr durch eine Winternacht
Schnee & Glatteis überall
eine Nacht
kalt wie Stahl
Ich kam ins Rutschen
fing mich rechtzeitig
landete nicht
im Graben
Ich kannte den Ort
wo ich Kerzen klauen konnte
Viele kleine Flammen
Ein Diebstahl
der mir legitim erschien
Denn was ich stahl
war
Licht
&
Wärme
für uns
& unsere Nächte
Erbsen & Möhrchen
sind so
unterschiedlich
& leben doch
ganz friedlich
miteinander
in nur
einer
kleinen
Dose.
Meine Einsamkeit wuchs
heran
Die Jahre
vergingen
gleich
förmig
im
Allein
Sein
Schließlich
überholte sie
mich
Schien älter als
ich selbst
wissender
weiser
Erwachsener als
ich
Sie wurde
meine Lehrmeisterin
Lehrte mich
zu verlernen
lehrte mich
zu vergessen
Zu vergessen
zu verlernen
was
»selbst
verständlich«
bedeutet.
Es ist
nicht
selbstverständlich
dass
Du
schweigend
oder summend
durch meine Räume gehst
Weißt
wo Alles liegt
Weißt wo
Ich
liege
& Dich
zu mir legst.
Es ist
nicht
selbstverständlich
dass
Du
für mich
kochst
dass
Du
für mich
brennst.
Und meine alte Lehrmeisterin
aus meinem Haus
gejagt hast.
Zuweilen
hängt die Realität
wie ein
Sandsack
am
Heißluftballon
der Träume.
Dann braucht es
ein bisschen mehr Kraft
der Gedanken
um abzuheben.
Was mir entgeht
ist auf der Flucht
aus meinem Leben
Was mir entgeht
könnte
das Wichtigste sein
Nichts
soll mir entgehen.
Ich will
Gefangene machen!
Mein Leben
Meine Sinne
Mein Gedächtnis:
Ein Gefängnis
für jede Kleinigkeit –
Alles
wahr
nehmen
Nichts
übersehen
Nichts
überhören
Nichts
überriechen
Nichts
überschmecken
Nichts
überfühlen
Alles
überdenken.
Nach 0 Uhr
Unter 0 Grad
Eine Frau
die nichts trägt
außer
T-Shirt
Schuhe
& ein Handy
sucht
auf einer dunklen Straße
nach einer Stelle
mit Empfang
Empfang
in einer abgelegenen Gegend
um
ein Bild zu senden
Hoffentlich kommt kein Auto,
denkt sie
Und sie findet eine Stelle
Und kein Auto kommt
Und niemand sieht
wie sie sich bückt
um das Handy auf die überfrorene Straße zu legen
weil dort
der Empfang am besten ist
Dies wäre der Moment
sich in sie zu verlieben
Doch es ist zu spät
denn
Das
ist längst geschehen
& weit
darüber
hinaus
Es klingt
wie eine Phantasie
wie eine Metapher
wie ein Bild
Und ist doch bloß
Wirklichkeit
Das Bild
kam nie an
Es war
unwichtig.
Noch nie
habe ich gesehen, dass
eine Spinne,
gefangen in einem Glas,
anfing
zu spinnen.
Aus Angst?
Aus Verzweiflung?
Aus Unfähigkeit?
Weil Fäden im Glas
nicht halten? …..
Oder doch
vielleicht
aus Hoffnung
auf Befreiung?
Noch nie
habe ich gesehen, dass
eine Spinne,
gefangen in einem Glas,
anfing
zu spinnen.
Wir haben
so wenig
gemeinsam.
Ich wusste nicht, was ich tat.
Einmal mehr.
So oft
hatte ich nicht gewusst,
was ich getan hatte.
Hatte ich jemanden
geschlagen
oder
geküsst?
Jemanden
erschossen
oder
geliebt?
War ich
in einen Abgrund gestürzt
oder
gesprungen?
War ich gestorben
oder
flog ich auf einem Teppich
durch die Lüfte?
Ich wusste es nicht.
Ich weiß nie, was ich tue
in
Deinen
Träumen.
Ich hänge
am Leben
befestigt
mithilfe eines Fadens
der brennt
mit kalter Flamme
in einer Umgebung
die noch kälter ist
Nichts
löscht das Feuer
das Alles verzehrt
Sogar sich selbst
Und doch
hält der Faden
Er ist stärker als
meine Schwermut
schwerer als
mein Leichtsinn
beständiger als
meine Stimmungen
Unzerstörbar wie
meine Verzweiflung
Gesponnen aus
Träumen Hoffnungen & Ideen
Ich hänge
am Leben
Verzweifelt
Ihre Stimme klang trunken
vor Liebe ….
Klang
nach Schwindel & Übelkeit,
nach Zärtlichkeit & Verwirrung.
»Du bist einfach«, sagte sie.
»Einfach zu viel für mich.«
Und sie ging aufs Klo,
um sich den Finger in den Hals zu stecken.
Ich hätte ihr das gerne
abgenommen.
Doch ich war am anderen Ende
der langen Leitung.
Sie musste es allein tun.
Es war nicht schwierig.
Es war einfach
eine Erleichterung.
Und es klang nach
Liebe.
Das nahm ich ihr
ab.
Kaum hast du dich an das Licht gewöhnt
das jemand eingeschaltet hat
als er in dein Leben trat
Wird es auch schon wieder
dunkel
weil
eine Sicherung herausspringt
auf-
grund von Überlastung
Irgendeine Leitung war
zu schwach
für den fließenden Strom
Und du erkennst
die Finsternis wieder
Deine alte UnBekannte
Und du tastest & stolperst unsicher
in ihr umher
wie zuvor
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