Schlagwort-Archive: Kunst
Des Malers Hand schafft
eine Landschaft
ohne Menschen
ohne sich
Denn er ist ein Mensch
Jeder Mensch ist eine Umweltzerstörung
Schon allein – sein Anblick zerstört
die Harmonie
Ich stehe in einer Landschaft
ohne Menschen
blicke aus mir heraus
als wäre ich nicht da
Nein, ich stehe in einer Landschaft
mit mir – wie schön
wäre sie erst ohne mich!
Der Maler soll mich löschen
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Diese Tage
an denen ich fast alles,
was ich je geschrieben,
grausam schlecht finde, sind
die schlimmsten!
Schrecklicher Befund.
Schlimme Diagnose.
Keine Heilung.
Letaler Verlauf.
Leben verfehlt.
Alles Psychose.
Das Gestrige ist
heute nicht einmal mehr
meinen eigenen Hohn wert.
Andere lese ich nur noch,
um meinen Platz zu suchen.
Mich einzuordnen.
In der Hoffnung,
noch Schlechtere zu finden,
finde ich – so viele Bessere.*
Früher hätt ich mich besoffen,
bis ich alles wieder gut gefunden.
Jetzt hilft nichts mehr. Nichts.
Nichts zu hoffen.
Nichts zu tun.
Außer warten. Warten.
Ich kann nur warten, bis
es mir wieder gelingt –
mir etwas vorzumachen.
Es ist zum Lachen.
Also lache ich.
Wie einer, der
überschnappt
vom Wahnsinn zur Wahrheit.
Ohne Rückkehr.
Ohne Rückkehr! –
Ohne Rückkehr?
Moment! Halt!
Da ist doch noch…..
Wäre ich so schlecht, wie ich glaube,
würde ich nicht glauben, so schlecht zu sein.
Hoffnung. Verdammte Hoffnung! Willst du
mich quälen? Nun stirb doch. Verrecke
nur einmal nicht zuletzt.
Alte Lügnerin! Blenderin!
Ich bring dich um! Und mich.
Wenn man ohne dich nicht leben kann,
dann eben nicht!
Es ist doch gar zu lächerlich.
Auch DIES wieder: ein DRECK!
_________________________
*(Unter den Toten.
Nur unter den Toten.
Nur sie sind Maßstab.
Die Lebenden
sind so lächerlich
wie ich.)
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Manche Menschen schreiben gern.
Und dann schreiben sie,
weil sie gerne schreiben.
Das merkt man.
Nichts treibt sie, als sie selbst.
Manche werden berühmt damit.
Dann reden sie
im Fernsehen, weil sie gern
im Fernsehen reden.
Das merkt man.
Manchmal bekommen sie einen Preis.
Dann halten sie eine Rede,
die sie vorher geschrieben haben.
Sie schreiben gern,
sie reden gern —
Das merkt man.
Was sagt uns das Alles?
Nichts.
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Jemand malte
eine brennende Kerze auf Leinwand.
Dann nahm er das feuchte Bild
& ging durch einen finsteren Gang.
Er schloss
die Augen; ohne zu stolpern,
ohne anzustoßen
erreichte er eine Tür.
Dahinter war ein heller Raum.
Da war ein Haken
in einer der Wände.
Er hängte das ungerahmte Bild daran auf.
Sogleich erschien ihm
der Raum noch ein wenig heller.
Er hatte keine Ahnung,
wer hier wohnte.
Der hier wohnte,
mochte das Bild nicht.
Es war ihm unbegreiflich,
wie es hierhergekommen war.
Er nahm es ab
& warf es aus dem Fenster.
Auf der Tapete unter dem Haken
war ein Brandfleck.
Draußen wurde es dunkel.
Und jemand schrie.
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nach
welt möchte ich
sein für die vergessenen
die toten vergessen
von den leben
den die nach
geboren sind
& ihnen die unsterblichkeit verweigern
trost will ich
sein für die toten
& für jene die noch vor mir sterben
werden
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Man sollte das Gelb
Aus ihren Nadeln
& Blättern ziehen
Dann ständen die Bäume
Blau in der Gegend herum
Das wäre verstörend
& schön
Schön verstörend
Verstörend schön
Und Mondrian könnte wieder
Aus irgendeinem Fenster schauen
Als wäre er nicht …
Wäre er nicht längst
Tot.
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Man stand
in einer Galerie kann
auch eine Bibliothek
gewesen sein
Oder ein Kino aber da hätte man
wohl eher gesessen
Egal, ein Museum
vielleicht Jemand
Sagte: »Das könnte
ich auch.« Ich
widerspreche gern
Also sagte ich:
»Nein.« »Was nein?« »Das
könntest du nicht.« »Aber
es ist so simpel.« Ich
sagte: »Und doch
ist es zu spät. Du
könntest nachmachen
sonst nichts.«
»Aber etwas in der
Art.« »Die
Art gibt es
schon«, sagte ich.
Jemand sagte: »Alles
ist
schon mal dagewesen.«
»Ich erinnere mich«
sagte ich, »nicht
schon mal da
gewesen zu sein.«
»Jetzt wird’s
albern.« »Albern
ist es zu glauben
man könnte etwas auch
was schon da ist.
Es sind immer die simpelsten
Geister, die das Schwierige
an der falschen Stelle
suchen.«
»Also«, sagte jemand
»ich finde« »Richtig«,
sagte ich, »man muss
finden. Das ist
der Anfang.«
Dann kommt
Der Stil von selbst
Wo waren wir
Stehen geblieben
Und wie spät war es
Überhaupt in einer Galerie kann
Auch eine Bibliothek gewesen
Sein oder ein Kino
Ein Museum
Vielleicht auf jeden Fall
Zu spät
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Sobald jemand die Schiebetür öffnete
(vielleicht 1 Meter rechts von mir, sie führte
zu Raucherbereich & Klo), waberte
der Geruch von Scheisse über meinen Teller.
Leber, Püree, Zwiebel- & Apfelringe. Dieses Gericht
meiner Kindheit, angepriesen auf einer Schiefertafel vorm Haus,
war der einzige Grund gewesen, die vielleicht
deprimierenste Gaststätte von Celle zu betreten.
Man schrieb das Jahr 2017. Aber wohin
schrieb man es?
Ich schrieb es
nicht. Nirgendwo hin.Warum
auch? Die Musik
aus den 1980er Jahren war hier noch
das Neueste. Der Nichtraucherbereich
war schmaler als ein Eisenbahnwagon; kürzer
sowieso. Nur nicht so beweglich. Alles war eng:
der Raum, die Gedanken, die Kellnerin –
nein, halt, die
Kellnerin kannte ich nicht, obwohl sie mich
duzte. Aber die duzte einfach alle. Also war es,
als ob ich zu Allen gehörte. Dabei kam ich
mir gar nicht so vor. Hinter meinem Rücken
wurde Bayrisch gesprochen, mithin lauter als erlaubt
sein sollte (warum durften die
eigentlich nach Niedersachsen?). Ich hörte
nicht zu, aber die hörten auch nicht auf. Dann
wurde es ganz finster: gegenüber
faselte eine Frau über Literarisches. Sie
gehörte zu einer Gruppe weißer Frisuren, die
mit dem Bus angereist war (wehe
wenn sie losgelassen); man erfährt
meist zu viel über die Leute (beinahe
hätte ich Menschen getippt). Es ging
um Flaubert; so viel verstand ich
noch. Ansonsten fehlte mir
jegliches Verständnis. Warum
meinen so Viele, ihre Meinung sei
mitteilenswert? Von irgendeiner Relevanz? Besonders
jene, deren Meinung nicht auf
Kenntnissen beruht, sondern auf
Gefühlen (mit langem ü)
& Geschmack (mit kurzem a) –
`s ist einfach
fürchterbar! Das ist der Mensch
in seinem Wahn. Schlimm
war auch, dass es nur 2 Apfelringe auf meinem Teller gab
& Spandau Balletts »Gold« aus den Lautsprechern sickerte.
Da kam mir fast die Leber hoch.
Die geschnetzelt war. Anders
als in meiner Kindheit; da waren
nur die Nieren geschnetzelt gewesen. Die Frau
redete weiter. Ein schlichtes Herz. Ach,
wäre sie doch nach draußen gegangen,
um mit ihren Fingernägeln über die Schiefertafel zu kratzen.
Ich dachte an die Schadstoffe
in den inneren Organen einer Kuh. Ich wünschte
ihr, sie wäre mit Céline verheiratet gewesen. Also,
die Frau, nicht die Kuh. „Mit Louis
unterhielt man sich nicht“,
hatte Lucette Destouches gesagt,
„das war so, und damit basta. Über Literatur
wurde nicht gesprochen, über Musik auch nicht.
Man lebte damit, und darauf kam es an.“
Dabei fällt mir ein: hier gab’s auch Sülze
vom Schwein. Aber mit
den Gehirnen – das ist ja auch so ne
Sache. Was da alles drin ist!
Und oftmals fehlt auch was.
Hatte ich eigentlich genug Geld,
um die Kellnerin zu tippen? 10 % –
die konnte ja nichts
dafür. Es war sicherlich kein Vergnügen
hier zu arbeiten. Anderswo
aber meist auch nicht. Jemand
raucherhustete 2 Tische weiter…. Der
hatte hier doch auch nichts zu suchen.
Meine Mutter hatte den Ulysses
nur zur Hand genommen, weil Richard Burton
so „dafür schwärmte“; und meine Mutter
schwärmte für Richard Burton.
Nach ein paar Seiten sagte sie
etwas schrecklich Banales (ich
erinnere mich genau, dabei wäre es
gewiss angenehm, derartiges vergessen zu können)
& legte das Buch für immer aus der Hand (wobei
„für immer“ nicht mehr lange dauerte).
Waren deshalb „ihre“ Nieren stets geschnetzelt?
Egal – jedenfalls gab es in meiner Kindheit immer genügend Äpfel
zur Leber. In Scheiben, nicht
in Ringen. Erneut ging
die Schiebetür auf & der Mund der Frau
nicht zu. Die war doch auch nicht mehr
ganz frisch. Entsprechend
roch es schon wieder. Nach
Scheisse & Gelaber. Leber &
wortverseuchtem Atem. Es gab ein Fenster,
durch das ich schauen konnte. Auf
eine graue Hauswand auf der anderen Seite
der Gasse. Volkbelebt konnte man sie
schwerlich nennen, eher schon
hohl – kopfhohl sozusagen – doch 2 junge Frauen
standen dort draußen & unterhielten sich. Ein alter
Mann ging vorbei & schwieg. Schweigen
schmückt jedes Gesicht – auch wenn es noch
so garstig ist. Schon deshalb hatte ich viel
zu schweigen. Die Inhaberin ihrer Meinung
indes wollte diese nicht
für sich behalten; sie wollte sie
loswerden (so gesehen wäre es fast verständlich –
wer würde so eine Meinung nicht loswerden wollen? Am besten
für immer!). Ich musste
hier raus. Kaute schneller. Schluckte schneller.
»Zahlen!« 8 (die Hausnummer) – 5 (die Tischnummer) –
9,80 € (die Leber mit Beilagen). Ich klimperte
die notwenigen Münzen zusammen; Kartenzahlung
wäre hier allzu anachronistisch gewesen; fürs angemessene
Trinkgeld reichten sie auch – & dann:
schneller Gruß »Schönen Abend noch«
und nix wie weg. Hinaus
in die ruhige Luft. Wenigstens die
war mehr oder weniger
frisch. Das reichte mal wieder
für ne Weile.
Leute – als bekäme man eine Glocke übergestülpt,
und jemand haute
immer
mit nem Hammer drauf.
Dong! Dong! Dong!
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der Mann las
ein Gedicht drehte sich
eine Zigarette schaute
aus dem Fenster hing
den Gedanken nach Staub
tanzte in der Sonne der Mann
rauchte die Worte
verfolgten ihn
ich verstehe sie
nicht dachte er
als hinge irgendetwas
davon
ab
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Fast konnte ich
ihn riechen
den Bleistift in meiner Hand.
»Ist es nicht furcht
bar«, sagte der Mann mir
gegenüber, »was
der armen Frau geschehen ist?«
Wie spitz er war,
der Bleistift; fast schon
überspitzt. Ich bildete
ein »Pff« mit Schneide
zähnen & Unterlippe.
»Mir scheißegal«, sagte ich. »Wie«,
sagte er, »kann man nur
so kalt
sein?
So mitleid
los.« »Es ist Kunst«, er
widerte ich. »Reine
Fiktion. Mir wurscht,
was der passiert ist.«
Auch der Kaffee war kalt. »Ich
leide immer so
mit«, sagte der Mann. Ich
hatte auch gerade so’n hexa
gonales Gefühl zwischen meinen Finger
spitzen. Fast konnte ich
ihn riechen. »Am Schrecklichen«,
sagte ich, »interessiert mich nur
der Stil.« Ganz entgeistert
schaute er mich an. Was
mich nicht wunderte. Schön
& gefühlvoll waren seine Augen.
Er stand mir
nahe. Wie ein Blitz
musste es geschehen.
Ich hob die Bleistiftfaust
& stach zweimal
stich!stich! zu.
In die schönen, in die gefühlvollen
Augen. Tränen aus Gelee
quatschten aus den Höhlen,
sickerten über die Wangen. Er schrie
nicht. Er
lächelte. »Ja«, sagte
er (fast begeistert) »jetzt
sehe ich es
auch.«
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Ich notierte mir einen Einfall.
Spielte mit ihm. Und dem Bleistift.
Und den Gedanken, die folgten.
Leises Kratzen auf Papier.
In der Ferne hörte ich Klaviermusik.
Dann tippte ich irgendwas.
Wieder Gedanken.
Leise Berührung der Tasten.
Und ich fragte mich:
Spielt dort jemand selber?
Oder wird nur abgespielt, was
Jemand Anderer eingespielt hat?
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Gut, die Biografie eines Menschen zu kennen.
Besser, die Biografie eines Autors, eines Malers, eines Komponisten zu kennen.
Schlecht, sie nicht vergessen zu können – wenn es darauf ankommt.
Gehe ich doch, der Einfachheit halber, von mir aus. Wie immer.
Ich schreibsele etwas dahin…. es geht um Menschen (vielleicht nur um 1 Menschen; aber wer weiß das schon?)…. & wer glaubt, etwas über mich zu wissen, beurteilt das Geschreibsel sofort (bewusst oder unbewusst – vermutlich zumeist Letzteres) anhand dessen, was er über mich zu wissen glaubt. ‚Ach ja – DArum geht’s…. Aha, so hat er DAS verarbeitet…. Nu isser aber schlecht drauf….. zu kitschig! – zu gefühlig, na gut, man weiß ja, wieso….’
NICHTS weiß man. Und wenn man wirklich etwas wüsste, wäre es kein Beurteilungskriterium.
Ich schreibsele etwas dahin…. & dann vergesse ich mich – wenn ich es lese. Nur so beurteile ich. Nur so will ‚ich’, d. h. das was ich verbal dahinwerfe (denn nur das bin Ich) beurteilt werden. Man soll mich vergessen. Vergessen, was man zu wissen glaubt über mich. Abstraktion! DArauf kommt es an. Wenn etwas zu irgendwas ist, zu kitschig, zu düster, zu depressiv, zu albern oder was auch immer, dann ist das gewollt – durchdacht – bewußt eingesetzt. Auf einen Effekt bedacht. Vielleicht nicht jedes Mal im Moment des Schreibens, da dies zuweilen bloße Reaktion sein kann, aber auf jeden Fall IMMER im Moment des Stehenlassens.
Ist alles so passiert, wie ich es beschreibe? Ja.
In mir. – Vieles sogar 1 : 1 (& es ist treffend, dass das wie ein Unentschieden erscheint).
Und selbst wenn ich weiß, dass es anders war, schreibe ich doch die Wahrheit. Die einzige Wahrheit, die es gibt, wenn man etwas in Worte fasst. Um es – irgendwie – zu fassen zu bekommen. Um das Unfassbare, welches das eigene Leben darstellt, (irgend. wie.), fassen zu können.
Nun gut, auch ich war einst so naiv zu glauben, Alles, was die großen Ich-Sager, Ich-Erzähler sagten & erzählten, sei genau so geschehen. Und dann lachte ich über meine eigene Dummheit. Wie hatte ich jemals Henry Miller glauben können? Da er doch selber darüber schrieb, wie diejenigen, die in seinen Büchern erschienen, sich darüber beschwerten, dass alles ganz anders gewesen sei. »Hey Baby, in my stuff I am the hero«, sagt Bukowski.
Céline, Cendrars, Hamsun – ja, sie schrieben alle die Wahrheit.
Ich bin nichts. Und ich sage das nicht aus Mangel an Selbstbewusstsein. Sowohl Bewusstsein, als auch Selbst besitze ich in ausreichendem (wenn nicht übertriebenem) Maße.
Ach, warum schreibe ich überhaupt über dieses Thema? Vielleicht – weil ich mit Resonanz nicht umgehen kann (nicht einmal mit ausbleibender)? Vielleicht weil ich gerade nichts Besseres zu tun habe? Gewiss, ich könnte auch Staubwischen oder das Bett frisch beziehen. Oder schreiben, dass ich es tue. Und die Meisten würden es glauben. Und hätten vielleicht sogar recht damit.
Ich liebe Biografien. Weniges fesselt mich so sehr wie in Worte gefasstes, in Worte gegossenes Leben.
Doch ich vergesse sie auch. Wenn es darauf ankommt.
Niemand ist wirklich zu fassen.
Wie ein Fremder möchte ich gelesen werden.
Wie der Fremde, der ich
wirklich
bin.
Und jetzt –
vergessen Sie mich.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Philosophie, Schreiben | Veröffentlicht inAlles, Vermischtes
Manchmal
wenn ich draußen bin
klappert’s drinnen
in meinem Mund.
Immerhin: es sind meine eigenen Zähne
die da klappern…..
Nicht aus Furcht. Zumeist.
klapperklapperklapperklapper!
Und manchmal denke ich dann
an Chet Baker & all die Schneide- & anderen Zähne
die ihm fehlten.
My funny Valentine.
Man konnte es hören
in seinen späten Gesängen.
Vor seinem Fenstersturz.
Funny? – Bloody! – My bloody Valentine.
So sind sie: meine Assoziationen, meine Einfälle
& Erinnerungen. A thousand tumultuous recollections.
Und da ist dieser Film über Horst Janssen –
Ego heißt er (einer der besten Titel überhaupt) –
& Janssen sagt an einer Stelle: »Ich sollte
mir neue Zähne machen lassen«
oder so ähnlich; und sein lispelnder Mund, der
beinahe zahnlos grinst, erinnert mich
jedesmal an Chet Baker & Wolfgang Neuss.
Alkohol, Drogen, Schlägereien…..
Neue Zähne haben sie sich nicht machen lassen,
sofern ich mich nicht irre.
Wenn mir besonders kalt ist, nehme ich
ein Bad – & höre Chet Baker.
Und das Bad ist immer zu heiß. So heiß
dass ich Kopfschmerzen bekomme. So ist das
mit der Nostalgie.
Ich wurde schon als Kind zu heiß gebadet –
befürchte ich. Zumindest hatte ich oft Kopfschmerzen.
Das ist eigentlich ein anderes Thema – aber was soll’s.
So sind sie: meine Assoziationen.
Eingefallene Wangen…..
Niemand hat die Dichter gezeichnet
wie Janssen. Ich liebe seinen Poe.
Komm, leg dich zu mir
in die Badewanne,
Berenice! Und zeig mir deinen.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Krankheit, Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Es war nur
eine Abbildung,
eine Reproduktion in einem Buch.
»Na, was gibt’s da Witziges zu sehen?«
fragte meine Mutter
als sie mich lächeln sah.
Sie schaute in das Buch.
Da war einer dieser Friedhöfe
von Caspar David Friedrich.
Sie verstand nicht
warum ich strahlte
im Licht dieses Bildes.
Das war nicht
überraschend
für mich.
Denn sie kannte mich
nicht.
Überwältigend
war diese Einsamkeit.
Und schön.
Ich kannte sie.
Schon immer.
Es war nur
eine Abbildung,
eine Reproduktion in einem Buch.
Und so war es nicht
überraschend
für mich,
dass ich kaum atmen konnte,
als ich einem Original
gegenüber stand.
Kleines Format.
Beinahe versteckt
in einem Museumswinkel.
Es war
nur ein Baum.
Das Bild
eines Baumes.
Sein Gegenstück
in der Wirklichkeit
hätte mich leichter atmen lassen.
Aber
wer will das schon?
Überwältigend
war die Einsamkeit
des Baumes.
Und schön.
Und die es nicht verstanden hatte,
dass ich lächelte & strahlte
während ich eine Reproduktion betrachtete,
lag auf einem dieser Friedhöfe
in der Wirklichkeit.
Wo man leicht atmen kann –
ohne zu lächeln.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Einsamkeit, Jugend, Kultur, Kunst, Lyrik, Tod | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Ich habe keine Vorbilder.
(Ein weiterer Satz, der
mit Ich beginnt.)
Vielleicht hatte ich früher welche.
(Ein weiterer Satz, der
mit Vielleicht beginnt.)
Eine Frage der Definition.
Was immer
einem Vorbild nahekam,
habe ich verbannt aus meinem Denken.
Ich will
Nichts
nach
bilden.
Niemandem!
Nicht einmal
die Wirklichkeit.
Und schon gar nicht
was Andere
mir vorgemacht haben.
Ich habe keine Vorbilder.
Bilde ich mir ein.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Philosophie | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
I.
Unter den Tageslichtern
ist die Dämmerung
das schönste
Unter den Dämmerungen
ist der Sonnen-Untergang
die schönste
Unter den Untergängen
ist das Abendrot
der schönste
Und unter allen Helligkeiten
ist die künstlich erleuchtete Nacht
die schönste
Wie unter allen Finsternissen
der ausgesperrte Tag
die schönste ist
II.
Lichte
Untergänge
dämmern
im Dunkeln
Kunst
Licht
& Schönheit
in der Nacht.
Licht
Brechung
– Ey, sachma, was soll dasnn jetz bedeuten?
– Was weiß denn ich? Is halt Kunscht.
– Schwurbelschwurbel…..
– Isso aus mir rausgeflossen.
– Iiieh!
– Ja …. & jetzt mach ich’s kaputt.
– Wie?
– Indem ich dies Gespräch einfüge.
– Nee, lass, das is peinlich.
– Nicht so peinlich wie ohne.
– Du spinnst ja.
– Eben.
– Bitte, mach’s nicht kaputt.
– Doch. Das gehört dazu.
– Das versteht doch keine Sau.
– Macht nix, is eh keine Perle.
– Verdammt! Am Ende glaubt man noch, dies Gespräch
hätte tatsächlich stattgefunden.
Gelächter
Brechung
Licht
Gelichter
III.
Unter den Untergängen
ist der Tod
der dunkelste
& unter den Lichtern
das schönste
der Ausgang.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Tod | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Die Realität
in Worte gefasst
wirkt
oft
so
irreal
surreal
symbol
überladen
wie
der nackte Arsch
auf dem Fuß eines Sonnenschirms
wie
der tote Schmetterling
auf einer Windschutzscheibe
wie
der zerbrochene Lieblingsteller
in Form eines Halbmondes
Die Realität
in Form gebracht
wirkt
oft
so
künstlich
….. Kunst-Stoff
aus dem die Träume sind
Doch das ist
nur
Täuschung.
Es ist
die Realität selber
die so
irreal
surreal
symbolüberladen
ist
Der nackte Arsch auf dem Sonnenschirm –
es gab ihn wirklich.
Der tote Schmetterling auf der Windschutzscheibe –
ist Dreck & Symbol zugleich.
Der zerbrochene Lieblingsteller in Form eines Halbmondes –
zerbrach so – & nicht anders.
Es ist
der Blick –
der
wortlose
formlose
fassungslose
Blick
der
Alles
in
Allem
findet.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Philosophie | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Niemand wusste, woher sie gekommen war.
Niemand ahnte, wie sie sich Zutritt verschafft hatte.
Was sie im Schilde führte, war abzusehen –
Diebstahl & Mord.
Wie beinahe immer.
Die Zahl ihrer Verbrechen war Legion;
niemand lebte mehr, der sich an das älteste hätte erinnern können,
niemand würde das Ende ihrer Untaten noch erleben.
Sie bricht ein in die Häuser der Reichen,
legt sich in die Betten der Liebenden,
raubt & tötet
Alles
was unersetzlich ist.
Zurück läßt sie
dort
Nichts
als
Unglück
Sehnsucht
Verderben.
Und als die Menschen begriffen,
was geschehen war,
war es zu spät.
† † †
Nur manchmal
– vergleichsweise selten –
setzt sie sich an den Tisch des Dichters
räkelte sie sich auf dem Flügel des Komponisten
wird sie die Hand des Künstlers leiten…..
Und ihre bloße Anwesenheit
führt zur Erschaffung dessen
was bleibt –
zur Erschaffung dessen
was weder geraubt, noch getötet werden kann.
Eine Art von Wiedergutmachung.
Sie gehorcht niemandem.
Doch dem Philosophen
gelingt es
ab & an
sie aus dem Haus zu denken.
* * *
Die Frau richtete
sich auf. Der Mann betrachtete
liegend ihren Rücken.
Sie zündete sich eine Zigarette an.
»Es wird mir zu viel«, sagte sie.
»Zuviel«, wiederholte er, »natürlich.«
»Ja. Es ist so kompliziert, wie es nie werden sollte.«
Der Mann schwieg.
Und von 1000 Gedanken in seinem Kopf galten 999 dem,
was hätte sein können – & einer dem,
was war.
Kein einziger galt
der Vergangenheit.
Der einsamen Vergangenheit.
Er sagte: »Was daran kompliziert sein soll – ist mir
ein Rätsel.«
Sie sagte: »Dein Verhalten ist mir
ein Rätsel.«
* * *
Ich sitze am Schreibtisch,
lese was ich geschrieben habe –
& es gefällt mir nicht.
Ich sollte es wegwerfen.
Dass ich es nicht tue, ist mir
ein Rätsel.
Niemand sonst sitzt an meinem Tisch.
Jemand hat das Haus verlassen.
Denke ich.
Ein Kommentar | Schlagwörter: Beziehung, Kultur, Kunst, Liebe, Literatur, Lyrik, Musik, Philosophie | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Die Literatur
Die Musik
Die Kunst
Die Philosophie
die rein ist &
klar
kommt
so oft
gefiltert
aus einer Quelle
die getrübt ist
Getrübt von
all den Unfähigkeiten
die unsichtbar
in ihr ver-
Wesen
im Unter-
Grund
Die Unfähigkeit
im Alltag zu funktionieren
Die Unfähigkeit
an anderes zu denken
Die Unfähigkeit
seinen Geist zu vermarkten
Die Unfähigkeit
sein Leben zu meistern
Und tiefer noch
als im Untergrund
eitern die Wunden
die niemals verheilen
& ein Scheitern
verseucht das Leben
Die Menschen stehen
so oft
be-
wundernd
vor der sprudelnden Klarheit
verstehen vielleicht
nicht einmal
diese
& schütteln
betrübt
& angeekelt
den Kopf
ohne jedes Verständnis
im Angesicht der Quelle
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik, Philosophie | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Proust – ein schwuler verzärtelter Snob
Joyce – ein koprophiler Alkoholiker
Genet – ein schwuler Dieb
Céline – ein Nazi
Burroughs – ein schwuler Junkie, der seine Frau erschoss
Fellini – ein Tittenfetischist
Baudelaire – ein entmündigter Syphilitiker
Thomas Mann – ein schwuler Spießer
Schopenhauer – ein misogyner Pudelbesitzer
Van Gogh – ein religiöser Fanatiker
Lewis Carroll – ein stotternder Fotograph halbnackter Mädchen
Lichtenberg – ein Zwerg
Einstein – ein Typ ohne Socken, der seine Cousine heiratete
Horst Janssen – ein stinkender Säufer ohne Schneidezähne
Goethe – ein gichtiger Lustgreis
Lovecraft – ein lebensuntüchtiger Rassist
Wagner – ein antisemitischer Schnorrer
Joseph Roth – ein Jude mit geschwollener Leber
Dostojewski – ein zum Tode verurteilter Epileptiker
Dalí – ein größenwahnsinniger Wichser
Hitchcock – ein voyeuristischer Fettsack
Brecht – ein Ausbeuter der Frauen
Benn – ein Mitläufer
Trakl – ein Liebhaber seiner Schwester
Philip K. Dick – ein medikamentenabhängiger Spinner
Django Reinhardt – ein Zigeuner mit verkrüppelter Hand
Villon – ein Sträfling & Hurenbock
…. der Anfang einer Liste ….
…. die kein Ende hat ….
Es ist alles so einfach,
wenn man nur ein paar Worte hat,
um einen Menschen
zu beschreiben.
So furchtbar einfach.
Und
wie schwer hätte es
heutzutage
dieses
Asoziale Gesindel
in einem
Sozialen Netzwerk ….
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Beziehung, Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Wäre ich ein Maler
würde ich
die überflüssigen Wörter
streichen.
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Ich liebe die Rücksichtslosigkeit.
Die Rücksichtslosigkeit der Kunst.
Die Rücksichtslosigkeit der Künstler.
Egal um welche Kunst es sich handelt –
ohne Rücksichtslosigkeit keine Kunst.
Doch Wes Montgomery
fand seinen Stil, weil er
rücksichtsvoll war.
So die Legende.
Und wenn ich es will, ist
die Legende
wahr.
Und ich will es.
Als Wes anfing
E-Gitarre zu spielen,
nahm er Rücksicht
auf seine Nachbarn.
Er übte ganz leise
spät abends
mit dem Daumen –
ohne Plektrum.
Und er behielt
einfach
(einfach?)
diese Art & Weise
zu spielen
bei ….
Viele andere
mögen das auch getan haben
& noch tun …..
Doch ihn
erkennt man
immer –
sofort.
Stil
Stil
Stil
Irgend etwas, das
jemand
anders macht
als alle
Anderen, die
das gleiche tun.
Gut, dass Wes Montgomery
Nachbarn hatte.
Gut, dass er
rücksichtsvoll war.

Montgomery, Wes -07-The ThumbAiregin07-The Thumb
Hinterlasse einen Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Wäre ich Regisseur,
würde ich es nicht zulassen, dass
eine Filmfigur, die in einem Buch gelesen hat,
dieses schließt, ohne vorher ein
Lesezeichen hineingetan zu haben
(es sei denn, es gäbe eine plausible Erklärung dafür).
Wäre ich ein Schauspieler,
bräuchte ich keinen Regisseur, der
mir die entsprechende Anweisung gibt.
Natürlich:
Es ist nur ein Detail.
Aber ein Detail, das mich
rasend macht,
jedes
Mal –
& je besser der Film, desto schlimmer ist es.
Ein Makel, der
Alles
in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Ein Moment, der
Kunst
in Künstlichkeit
verwandelt.
Gewiss:
Nur ein Detail,
aber
keine
Bagatelle.
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Wenn man von
einem Toten
berührt
wird
& sich
plötzlich
lebendig
fühlt
könnte
es
Kunst
sein
Ein Kommentar | Schlagwörter: Kultur, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik, Tod | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Es war nur
eine Zeichnung, die ich
für den Kunstunterricht anfertigte – eine
Katze.
DIN A 3.
Jedes Haar ihres Fells
zeichnete ich
einzeln.
Im Unterricht &
zu Hause.
Ich verbrachte so viel Zeit
mit ihr.
Besessen.
Absolut besessen.
So besessen, dass ich mir wünschte,
niemals
fertig zu werden.
Doch
ich wurde fertig.
Jedes weitere Haar
hätte den Tod der Zeichnung
& der Katze
bedeutet.
Ich sprühte
Fixierspray darüber.
Und als die Zeichnung fertig war,
wollte die Kunstlehrerin
sie mir abkaufen.
Ich sagte:
»Nein. Ich habe so viele Stunden
daran gesessen – ein angemessener
Stundenlohn würde einen Preis ergeben,
den Sie niemals zahlen würden.«
Sie lächelte.
»Okay«, sagte sie, »verstehe. Aber
wir machen hier demnächst eine Ausstellung –
wie sieht’s damit aus?«
»Okay«, sagte ich.
Meine Eitelkeit kicherte. Gekitzelt.
Doch
bevor es zu der Ausstellung kam,
war die Zeichnung
gestohlen worden.
Ich verdächtigte die Lehrerin.
Aber ich mochte sie.
Egal.
Es war doch nur
Papier
&
Bleistift
&
Mühe
&
Fixierspray.
Die Idee einer Katze.
In der Bewegung
meiner Hand.
Doch manchmal
frage ich mich
noch heute,
ob diese Katze irgendwo
auf diesem Planeten
vielleicht
an einer fremden Wand hängt.
Vielleicht sogar
gerahmt.
Es wäre mir zu peinlich gewesen,
die Zeichnung mit meinem vollen Namen
zu unterzeichnen.
Ich setzte nur meine Initialen darunter
in Blockschrift.
Dahinter
die Jahreszahl.
Ich mag den Gedanken, dass
mein Name
unbekannt
oder
vergessen
ist.
Nie wieder
habe ich mir
solche
Mühe
gegeben.
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Es ist immer wieder
das gleiche
Man zeichnet etwas
Es erscheint einem
perfekt
Man möchte es
noch
perfekter
machen
& fügt
einen
letzten
Strich
hinzu
Und mit diesem
letzten Strich
hat man
die Zeichnung
ins Mittelmaß
gerückt
Denn der eigentliche
letzte Strich
war
der Strich davor
Es gibt
keine Steigerung
der Perfektion
In keinem Bereich
Perfektion
oder ihr Anschein
kann nur stattfinden
wenn man weiß
wann
Schluß
ist.
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Die Räume der Realität, in denen er filmte
waren oftmals
fast leer.
Auf Glas malte er
ihre phantastischen Einrichtungen.
Positionierte die Gläser
vor der Kamera, und
die Illusion war perfekt.
Manchmal fuhr die Kamera
in einem Kinderwagen
durch die fast leeren Räume,
um Geld zu sparen …..
Kamerafahrten
eines Genies.
Wenige verstanden
die Wirkung des
Lichtes
wie er.
Niemand sonst verstand
Farben
wie er.
Wenige verstanden
Schwarzweiß
wie er.
Und den wahren Horror
der Einsamkeit.
Alles war Symbol.
Er war der Erste
in Vielem.
Er hatte einen Hang
zur Perversion,
begründete ein Genre &
aß Spaghetti.
Man ahmte ihn nach.
Und er machte sich
über sich selber
lustig,
als würde er
seine Kunst nicht
ernst nehmen.
Man
bedauerte oftmals, dass
die Qualität der Drehbücher
hinter dem Stil
zurückblieb ….
Man –
: Das sind Diejenigen, die
nicht verstanden haben,
worauf
es ankommt.
Ich verneige mich &
erhebe
das Glas meiner Phantasie
in einem Raum der
Realität.

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Ich höre den Tod, wenn
die Musik verstummt
Wenn die Symphonie
nur einen Satz hat
Ich lese den Tod, wenn
der Text unvermittelt abbricht
vielleicht mitten im Satz
Ich sehe den Tod, wenn
das Gemälde unvollendet ist
sehe ihn in den nackten
Flächen der Leinwand
Fragmente
die mehr über das Leben sagen
als das Vollendete
es
jemals
kön
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Das Bild, das ich
4563 Mal
für jeweils 1 Stunde
betrachtet hatte,
offenbarte mir beim
4564. Mal
1 Kleinigkeit, die mir
nie zuvor
aufgefallen war.
Auch
Du
bist
eine Art von
Bild.
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Nirgendwo sonst
treiben so viele
tote Fische
an der Oberfläche
wie
im Mainstream.
Bücher
Filme
Musik
Gemälde
Ansichten
Klar ist das Gewässer
& einfach.
Bis auf den Grund
kann man blicken –
aber was sich dort zeigt,
ist
Langeweile
ist
Eintönigkeit
ist
der kleinste gemeinsame Nenner
im Morast.
Wer dort angelt,
(& es sind so viele)
wird nichts schmecken,
nichts riechen
als
toten Fisch.
Toten Fisch, der
niemals
lebendig war.
Fernab
liegen die kleinen, trüben
Gewässer
des Besonderen.
Still & dunkel
ist ihre Oberfläche.
Man kann ihren Geruch
nicht einordnen.
Und man weiß nicht,
was einen erwartet
& was man
zu schlucken bekommen wird,
falls man
es wagt,
in sie
hinein
zu
springen
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Es
ist
gleich
gültig
ob
das
was
ich
in
jemandem
oder
etwas
sehe
wirklich
existiert
Denn
wenn
ich
es
sehe
existiert
es
in
mir
Und
so
lange
ich
existiere
ist
es
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Ich verstehe es ja, wenn eine Frau
(oder ein Mann)
keine Muse sein möchte.
So lange alles gut läuft, ist es
– vielleicht –
ganz schön & amüsant.
Aber wehe, es kommt Sand
ins Getriebe der Beziehung.
(Sofern es überhaupt je eine
Beziehung war – nicht einmal das ist
nötig. Eine Illusion reicht völlig.)
Dann bekommt sie (er) etwas zu
sehen oder zu hören oder zu lesen,
was verletztend sein dürfte.
Sehr verletzend.
Narben sind vorprogrammiert.
Muse muss ein beschissener Job sein.
Und ich wünsche niemandem
einen beschissenen Job.
(Na ja – »niemandem« ist jetzt
– vielleicht –
auch wieder übertrieben.)
Ein Kommentar | Schlagwörter: Beziehung, Kultur, Kunst, Liebe, Literatur, Lyrik, Musik | Veröffentlicht inAlles, Gedichte/Texte
Im Übrigen habe ich
keinen Charakter.
Jedesmal wenn ich höre oder lese,
was andere über ihren Literatur-, Musik-,
Film- oder Kunstgeschmack sagen,
denke ich mir:
DAS ist Charakter.
Dezidierte Ansichten.
Ein dezidiertes Ausschluss-
verfahren.
Ich:
schätze zu
Vieles.
Zu vieles, das nicht
zueinander
passt.
Literaten, Musiker,
Filmschaffende, Künstler, die sich
untereinander
gehasst haben.
Verschiedene Begriffe,
verschiedene Ansichten.
sich widersprechende &
einander ausschließende
Weltbilder.
Richtungen ohne gemeinsames
Zentrum.
Ich:
habe keinen Charakter.
Vielleicht sollte mein Schädel
enger sein,
um Platz zu haben
für einen Charakter.
Aber wahrscheinlich
würde ich mich dann
schrecklich langweilen.
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