Tagesarchiv: 15. Dezember 2012

Vereiste Reifenspuren

Vereiste Reifenspuren
auf dem Parkplatz meines Grund-
stücks
den Du
inzwischen
»Mein Parkplatz«
nennst ….

Es lag Schnee
als Du zuletzt
darauf
hieltest ….

Der Schnee taut.
Noch ist eine Eisschicht da.

Ich könnte
das Salz aus meinen Wunden
darauf streuen,

damit Du
beim nächsten Mal
nicht rutscht

& nicht
Deinen Halt
verlierst.

Meinen habe ich verloren
als es
zu heiss wurde.

Doch ich werde warten
bis
der letzte Rest
von Eis
auf
Deinem
Parkplatz
geschmolzen ist.

Von
allein.

Wie immer –
allein.


Die überflüssigen Wörter

Wäre ich ein Maler
würde ich
die überflüssigen Wörter
streichen.


Haltegriffe

Regeln sind wie
Haltegriffe
in öffentlichen Verkehrsmitteln

Man hält sich daran fest
um nicht
in der Masse
auf die Fresse zu fallen.

Denn sie könnte
einen
tot-
trampeln.


Neue & alte Eindrücke

Neue Eindrücke zu sammeln
ist so einfach; irgendwo
da draußen …..
& man schüttet sie
in die Innere Leere, die
immer hungrig ist,
niemals satt.

Manchmal
ist es einfach
erfüllender –
alte Eindrücke
mit neuen Augen zu sehen.

Und die neuen Augen
lauern überall –
in einem selber.

Man muss nur bereit sein,
die alten Augen zu öffnen &
zu suchen –
ohne Ablenkung ….
ohne Zerstreuung ….
in Ruhe

irgendwo
da drinnen.


Nähe & Zeit

Nähe wird
nicht nur
durch den Raum
bestimmt –
sondern auch
durch die Zeit.

Wer sich nicht
genug Zeit nimmt
um sie
Anderen
zu geben

wird
niemals
die Nähe finden

die
er
sucht.


Der Glaube

Ich glaube
wer glaubt
der Tod sei
nicht
das Ende
neigt noch mehr als
alle Anderen
zur
Vergeudung von Zeit

Nein –
ich glaube es nicht –
ich denke es

Denn
Eines weiß ich:

Ich glaube
an
Nichts.