Tagesarchiv: 31. Dezember 2012

Silvester

Mond im Wolkennegligé
Buntspuckendes Feuerwerk über
Straßenlaternen

Explodierende Musik
Geruch & Geschmack von Alkohol
in Einsamkeit

Der Versuch
Zeit zu begreifen
schlägt fehl

Menschen feiern
verzweifelt
ohne Verzweiflung zu spüren

Alles ist
Nichts
als ein bloßer

Wechsel
von
Zahlen


Die Gewinner von Nichts

Aus
einer zerstörten Beziehung
geht
der Selbstzerstörerische
vielleicht
als Sieger
hervor

Aber
am Ende
gewinnt
Niemand
Etwas

& Jeder

Nichts


Leider reimt es sich

Ich grüble mir ein Grab,
werfe Gedanken hinab;
darunter auch Gefühle
in die Grabeskühle.

Es ließ sich nicht ändern.
Oder wollte sich nicht ändern lassen.
Die Reime lagen zu nahe.
Dabei dachte ich, sie lägen
seit langem
hinter mir.

Tot & vergessen –
ein Zeichen von
Jugend.

Meiner Jugend.

Ein Irrtum.

Doch
wenigstens
ist der erste Reim
eigentlich nur
eine Täuschung.

Die Worte sind nicht
im Einklang
miteinander.

Das ist
ein Trost.


Eine Form von Eifersucht

Im Hinblick auf meine Lieblingsbücher
stelle ich mir gerne vor, ich sei
der Einzige,
der sie gelesen hat.
Niemals würde ich sie
weiterempfehlen.
Erwähnt irgend jemand
eines von ihnen,
verursacht mir dies zumeist
ein unangenehmes Gefühl
von Beschmutzung.
Ich spreche nicht über diese Bücher.
Die Vorstellung, sie könnten
Bestseller sein, ist mir
widerlich.
Manche Bücher sind wie
wertvolle Menschen.
Manche Menschen sind wie
Lieblingsbücher.
Und Manches wird einfach
zu oft
verkauft.