Es herrschte
eine außer-
gewöhnliche Atmosphäre
als ich
von der Arbeit nach Hause fuhr
in der grautrüben Morgendämmerung.
Ich sah einen toten Vogel
quer über 2 Stromleitungen liegend.
Ein weiterer Vogel
krachte gegen meine Windschutzscheibe,
als ich über die Autobahn jagte; ich
duckte mich, als könnte er mir ins Gesicht fliegen.
Im Rückspiegel war er nicht mehr zu sehen ….
Zurück blieb
ein schleimiger Fleck auf dem Glas, der
im Fahrtwind trocknete.
Andere Vögel
wichen mir aus –
& ich wich ihnen aus
in diversen letzten Momenten.
Kröten klebten auf der Landstraße, als ich
eine huschende Maus
zwischen die Räder nahm;
sie überlebte.
Im Radio lief irgend etwas von Vivaldi.
In dem Dorf, wo ich immer am
Friedhof vorüber fahre,
sprang ein Eichhörnchen über die Straße.
Ich bremste, ich lenkte, das
Eichhörnchen beschleunigte ….
Es verschwand gegenüber vom Friedhof.
Nur einen einzigen Menschen sah ich
an diesem Morgen –
eine alte dicke Frau, die sich auf einen
roten Stock stützte; vor einem
Tante-Emma-Laden, der geschlossen war.
All dies ….
wirkte wie arrangiert.
Unecht.
Zu viel.
Künstlich.
Damit
irgend jemand
es wahrnimmt.
Filmt.
Beschreibt.
Das Alles hatte
Nichts
zu bedeuten.
Aber das Nichts
bedeutet mir oft
Alles.
Das Alles hatte
Nichts
zu sagen.
Und doch
konnte ich es
hören.
Alles
oder
Nichts.
1. August 2012
Hoch oben ein toter Vogel
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