Tagesarchiv: 20. August 2014

Dazu gehören

Manchmal spüre ich die Verzweiflung

im Dazu
Gehören wollen
der Anderen

Ich höre den Unterton der Sehnsucht

in den Worten
die beschwören sollen
was sie als gegeben darstellen

& was doch niemals da
sein wird

Manchmal spüre ich die Verzweiflung

in meinem Nicht
Dazu
Gehören wollen

Ich verstecke den Unterton der Sehnsucht

in den Worten
die beschwören wollen
was hätte da

Sein können


Wie es war

 

Wie es war
als Kind über eine Wiese zu toben
durch Blumen & Schmetterlinge;
durch Gras, das mindestens bis zu den Knien reichte….

Wie es war
im tiefwilden Gewucher Dinge & Lebe
Wesen zu entdecken, die man noch nicht gekannt hatte –
& sich zu verstecken zwischen den Unebenheiten

dieser Welt – vor der Welt
da draußen…. oder tief drinnen…. wie All
Dies war & Vieles
mehr war

haben die Menschen wohl längst vergessen.
Jene Menschen, die ihre Vorgärten trimmen
wie Friedhöfe. Überall nur
Ordnung & Erinnerungen
an den Tod. Ge- &

Verbot. Untersagtes Betreten.
Betretenes Schweigen der Natur. Kinder
die sich nicht verstecken
können. Nichts entdecken können.

Lebensverachtung. Und Gleich
Macherei.

Wie es war
mögen sie vergessen haben, diese
Menschen – aber sie können erahnen

Wie es sein wird

über ihren Gräbern.


Trennung

Wir sind nicht so
Wie wir uns jetzt sehen

Wir sind nicht so
Wie wir uns früher sahen

Wir sind so
Wie wir nicht sehen können.


Um sicher zu gehen

»Was du schreibst ist
vielleicht gar nicht passiert.«

»Was ich nicht schreibe ist vielleicht
gar nicht passiert.
Vielleicht muss ich Alles aufschreiben, damit
es wirklich passiert ist. Selbst
wenn es vorher tatsächlich passiert war.«

»Da ist keine Logik
hinter dem was du sagst.«

»Ach ja?
Fühlst du dich
lebendig
in diesem Augenblick?«

»Ja.«

»Siehst du.
Und ich auch.«