Rauchzeichen

Nichts
war geplant.

So
war
es
nicht geplant.

Sie
hatten
keinen
Plan.

Waren planlos
wie immer.

Der Zufall agierte
als wüsste er
was er tat.

Die Frau
glaubte nicht an
Zufälle.

Der Mann
glaubte an
gar nichts

auch nicht an
das Gegenteil.

Sie begegneten sich
in
virtuellen Räumen
realen Träumen

irgendwo
zwischen
Sehnsucht
Angst
Gewohnheit
& Einsamkeit.

Stille Worte
wurden geschrieben
wurden gelesen.

Der Mann erkannte ein Zitat
von Seneca
in der Biographie der Frau.
Seneca war der Lieblingsphilosoph
seines Vaters
gewesen.

Des Vater, dem der
Stoizismus
nicht geholfen hatte ….
Nicht geholfen hatte
im Leben
nicht geholfen hatte
beim Verrecken –
dem Verrecken
das so langsam
so quälend gewesen war
wie das Verrecken

ihres Vaters …..

Und der Zufall setzt die Maske auf,
die Maske der Vorsehung –
er hüllt sich in ein fremdes Gewand –
das nach Schicksal riechen soll …..

2 Väter, die
dieselbe Zigarettenmarke geraucht hatten;
eine Marke der Vergangenheit –
die es längst
nicht
mehr
gab.

Rauchzeichen,
in denen die Frau las.
Rauchzeichen,
die für den Mann
bloß Rauch waren, den
der Zufall
zeichnete.

Und sie las,
was er schrieb.
Der Zufall.
Der Mann.

Geträumte Räume ….
Geräumte Träume ….

Und die Frau besuchte
den Mann
in dem Haus, das
seine
Realität
war.

Sie besuchte ihn
am Geburtstag
seiner
Großen Liebe.

Der vergangenen Liebe –
die ihn beinahe
das Leben gekostet
hätte
tatsächlich aber
die meisten Teile
seines Lebens
gekostet
hatte …..

….. wenige Minuten nachdem
der Brief einer anderen Frau
(durch den Briefschlitz geworfen)
auf seiner Fußmatte gelandet war.

Und der Zufall setzt die Maske auf,
die Maske der Vorsehung –
er hüllt sich in ein fremdes Gewand –
das nach Schicksal riechen soll …..

»Ich brauche niemanden«, sagte sie, »ich kann
gut
alleine
leben.«

»Ich brauche niemanden«, sagte er, »ich kann
gut
alleine
leben.«

Er liebte Beine.
Zufällig hatte sie welche.
Zufällig waren sie schön.
Er liebte Ärsche.
Zufällig hatte sie einen.
Zufällig war er schön.

Er liebte Gedanken.
Zufällig hatte sie welche.
Zufällig waren sie schön.
Er liebte Gefühle.
Zufällig hatte sie welche.
Zufällig waren sie schön.

Im Keller seines Hauses
war der einzige Raum
in dem
geraucht werden durfte.

Die Frau wollte rauchen.
Eine Marke, die es
noch
gab.
Eine Marke
der Gegenwart.

Sie gingen hinunter.

Gebräunte Tapeten;
gebräunt
vom Rauch der vergangenen Jahrzehnte.
Gebräunt
vom Tabak der Vergangenheit.
Und auf einer der Tapeten –
ein Poster …..

Auf dem Poster –
ein Schriftzug …..

»Little ole Wine Drinker me«
Ein Foto von
Dean Martin.

Die Frau schwieg.

Wenn ihr Vater, der Spieler,
betrunken gewesen war,
sang er
immer wieder
diesen
Song.

»…. with a broken heart
and a woman on my mind ….«

Nichts
war geplant.

So
war
es
nicht geplant.

Sie
hatten
keinen
Plan.

Waren planlos
wie immer.

Der Zufall agierte
als wüsste er
was er tat.

Die Frau
glaubte nicht an
Zufälle.

Der Mann
glaubte an
gar nichts

auch nicht an
das Gegenteil.

Auch sein Vater hatte
gespielt.
Hatte
verloren.

»Ich brauche Dich«,
sage ich.

»Ich brauche Dich«,
sagt sie.

Musik läuft
im Hintergrund.

Und ich
beginne
im Rauch
zu lesen


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