Wir saßen auf der Terrasse
Sonne vergangen, TagesEnde
unsere Beine verschachtelt
Es war warm, Baumsilhouetten
im Mondlicht
Der Mond war voll &
von einer Farbe, die warm war
Gartenduft mischte sich mit
dem Duft ihrer Haare
»Schön«, sagte sie leise,
»der Mond.«
»Ja«, sagte ich, »als hätte
er sich die vollgekackte
Unterhose über den Kopf
gezogen.«
Sie kicherte. Stupste mich
an. »Du bist sooo romantisch,
du Arsch.«
Der Druck ihrer Oberschenkel
Ihr Kicheratem in meinem
Gesicht
Sie hatte recht
Ich war so verschissen
romantisch!
Tagesarchiv: 20. Mai 2011
Der Mond & seine Unterhose
Alkohol-Werbung
Junge schöne Frauen in Hotpants
an SonnenStränden, blaues Meer, weißer Sand;
Sand, der zwischen ihren Zehen rieselt
Braune Locken, braune Beine, knappe Oberteile
blendende Zähne, schluckende Münder
funkelnde Gläser
Ich sitze vor dem Fernseher mit
einem Ständer; doch: andere Bilder
mischen sich ein :
Das Schaufenster eines Elektrohandels,
darin TVs, es läuft dieser Spot,
davor liegt jemand in seiner Kotze,
bewußtlos …………………
Menschen gehen vorüber, unbeteiligt,
Nasen rümpfend. Ich, der
ich die Treppe herunterfalle; ich
sehe ……………………..
mein Spiegelbild ….. &
mein Ständer
bricht zusammen
Ihr Heuchler!
Das Fotoalbum
Dieses Fotoalbum war typisch für
meinen Bruder. Ein auf den ersten
Blick normales Album mit Familien-
fotos, Urlaubsschnappschüssen,
Kinderbildern, Bildern vom Hund,
von den Katzen. Ein Album, in dem
Besucher blättern. Man blätterte,
mehr oder weniger gelangweilt.
Und dann gab es da diese kleinen
zufällig verteilten ÜberraschungsTupfer :
Fotos seiner Frau : zB Rückansicht
im langen Abendkleid –
welches sie hinten hochhebt, über die
Schulter in die Kamera lächelnd;
ein nackter Hintern, eine
flirrende Oase in der Wüste des
EwigGleichen.
Ein Fotoalbum, das den Gesichts-
ausdruck des Blätternden verändern
konnte. Ihre Muschi zwischen den
Katzen. Sie saß, scheinbar gelassen,
daneben, sagte:
„Ihr kennt ihn doch.“ (Ich fühlte
das Blut, das in ihr Gesicht fließen
wollte; wie ich Alles in ihr fühlte.)
Ja, man kannte ihn.
Ich liebte dieses Album.
Wie oft hatte ich mir damit
einen runtergeholt. Sagte mir,
sie hätte bestimmt nichts dagegen.
Und dann brauchte ich irgendwann
das Album nicht mehr. Denn
ich hatte sie. Wir uns. Er hätte
das Album – rechtzeitig –
verbrannt, wenn er so weit hätte
denken können.