Unser Butler klappert mit dem Meißner Geschirr
etwas zu laut; wir werden ihn entlassen müssen.
Der Gärtner raucht wie eine alte Fabrik,
während er die Ränder des Rasens mit
der Nagelschere in Fasson bringt; dann
bekommt er einen Hustenanfall, als
läge er in einem Sterbezimmer in Davos.
Die Dielen knetern; Olga, die osteuropäische
Kammerzofe wienert & wichst das Parkett
des Westflügels. Im halben Schloß hallt es wider.
Und die Geliebte schlief
hoffentlich noch immer.
Es war mitten in der Nacht.
Ich machte mir etwas zu essen.
Klirr! Scheiss Teller!
Im Wohnzimmer trank ich Tee.
Ich verschluckte mich.
Presste mir eine Decke vors Maul,
um die Schlafende nicht zu wecken.
Ja, wir Nachtmenschen haben’s auch nicht leicht.
Auf dem Weg zum Bücherregal
knarzte das Laminat.
Und morgens dann:
»Hast du gut geschlafen?«
»Ja. Ich hab von dir geträumt.
Aber ich weiß nicht mehr, was.«
»Oh, ich weiß schon«, sagte ich.
»Ich lag in einer Lungenklinik.
Nichts Schlimmes, nur ein bisschen Husten.
Da kamst du herein, als Krankenschwester –
in deinem Outfit.« [… das so eng ist, und so kurz, dass
der Po herauslinst wie der Mond aus einer knappen Wolke;
ich hatte es ihr… äh… uns
zu Weihnachten geschenkt.] »Du kamst
mit dem Tablett, und ein Löffel fiel herunter;
da musstest du dich bücken……«
»Orr, hör auf!« lachte sie.
»Hände an die Backen. ›Oh, Herr Leckmich,
Sie schlimmer Mensch, Sie
haben ja schon wieder einen Ständer! Ja,
was machen wir denn da?‹«
»Also, ich glaub, ich hab was anderes geträumt.«
»Ja, ich weiß. Schade eigentlich. Aber Hauptsache,
ich habe dich nicht geweckt.«
»Nein, hast du nicht.«
»Gut.«
»Oh -«