Tagesarchiv: 2. April 2014

Eine Beziehung wie Audrey Hepburn

Die Beziehung begann
wie die junge Audrey Hepburn.

Und endete
wie sie.

Als sie nicht mehr jung war.

Dazwischen:
ein zu kurzes Leben.

Was blieb
zurück?

Pfannkuchen aus dem Supermarkt,
die ich mir kaufe
seitdem Sie, die nicht
Audrey Hepburn war,
sie mir zum ersten Mal mitgebracht hatte;

fertig,
eingeschweisst.

Eine Fernsehserie,
die ich auswendig kenne –
weil Sie sie mir empfohlen hatte.

(Obwohl ich Serien hasse,
da sie Zwang bedeuten.)

Staub
auf ungeöffneten Schnapsflaschen.

Immerhin.

Und Das
was verschwiegen werden muss,
damit es bleibt.

Man darf sich nicht wundern.
Über das Ende.

Schließlich:

Dies ist die Welt,
in der Audrey Hepburn
an Krebs starb.

Aber etwas bleibt
unsterblich.


Nacht. Auf der Autobahn.

Bruchteil eines Augenblicks.
Nacht. Auf der Autobahn.

Alles
was mir zumeist
bewusster Gedanke ist

– mein Tod
das Nichts
die nicht vorhandene Ewigkeit –

wurde plötzlich & unvermittelt
zur unwissenden Empfindung.

Überwältigend.

Unmenschlich
& wortlos.

Ich selber
war ein Unmensch
für den Bruchteil eines Augenblicks.

Unbeschreiblicher Schrecken –
gewaltiger als der Nachthimmel,
der den ersten Blick des Kindes,
das ich gewesen war,

in das Grauen
des Daseins
riss.

Nur der Bruchteil
eines Moments.
Keine Sekunde.

Unbemerkt von
Allen. Außer mir.

Hätte es länger gedauert –
ich wäre, für mich,
kein Mensch mehr gewesen.

Und hätte nicht gewusst,
warum.

Denn alle Ängste
hätten verschwinden müssen.
Und mit ihnen
ihre Ursachen.

Wahnsinn –
der sich selbst verschlingt.

Nacht. Auf der Autobahn.


Parkplätze & Trennungslinien & unsichtbare Autos

Warum
nimmt dieser Idiot gleich 2 Parkplätze in Beschlag?

denkt der Suchende
als er den Wagen mitten auf der Trennungslinie erblickt.

Wütend
weil so der Platz für ihn nicht reicht.

Warum
nimmt dieser Idiot gleich 2 Parkplätze in Beschlag?

dachte der Suchende vor ihm
dessen Wagen jetzt so verkehrt dort steht.

Weniger wütend
weil ihm noch genügend Platz blieb
denn auf der anderen Seite war eine Lücke
frei geblieben.

Ich fahre
über einen Parkplatz.
Auf der Suche.

Und auch ich fluche
ohne nachzudenken.

Und nach mir
wird wieder jemand
wütend werden.

Weil er
nicht sehen kann
wer in der Zwischenzeit
weggefahren

sein
wird.