Tagesarchiv: 11. April 2013

Die trübe Quelle

Die Literatur
Die Musik
Die Kunst
Die Philosophie

die rein ist &
klar

kommt
so oft
gefiltert
aus einer Quelle
die getrübt ist

Getrübt von
all den Unfähigkeiten
die unsichtbar
in ihr ver-
Wesen

im Unter-
Grund

Die Unfähigkeit
im Alltag zu funktionieren
Die Unfähigkeit
an anderes zu denken
Die Unfähigkeit
seinen Geist zu vermarkten
Die Unfähigkeit
sein Leben zu meistern

Und tiefer noch
als im Untergrund
eitern die Wunden
die niemals verheilen

& ein Scheitern
verseucht das Leben

Die Menschen stehen
so oft
be-
wundernd
vor der sprudelnden Klarheit

verstehen vielleicht
nicht einmal
diese

& schütteln
betrübt
& angeekelt
den Kopf

ohne jedes Verständnis

im Angesicht der Quelle


Fallen lassen

Ich möchte mich fallen lassen
in das Gefühl
für Dich

Ich möchte nicht
vorsichtig sein müssen
um nicht kaputtzugehen

Ich möchte nicht
zerbrechen
am Boden

weil Du
mich nicht auffängst.

Du sollst Dich fallen lassen
in das Gefühl
für mich

Du sollst nicht
vorsichtig sein müssen
um nicht kaputtzugehen

Du sollst nicht
zerbrechen
am Boden

weil ich
Dich nicht auffange.

Doch wenn es so sein soll
soll es
eben
so
sein.

Schlimmer
als zu zerbrechen
wäre es

vernünftig zu sein.