Tagesarchiv: 2. Juli 2014

Noch mehr von Allem!

Noch mehr

zu wenig

wäre

Nichts

 
 
 
für mich.

 

Doch

für Dich

bliebe

mehr

übrig

von Allem.


Und manchmal ist es ja so ähnlich – wie bei den Menschen: da ist der Titel länger als das

Gedicht.

Und nicht viel dahinter.


Die alte Musikkassette

 

Es gibt sie schon seit langer Zeit

nicht mehr –

diese Musikkassette

aus

meiner Vergangenheit. Es gibt nicht einmal mehr
ein Abspielgerät in meinem Auto, das auch
ein anderes ist

als damals. Alles
ist anders. (Überholte Technik.) Selbst

ich

vielleicht?

Nein, das ist nur Schein. Eine Täuschung. Ich
bin weniger. Gleich. Und mehr. Zugleich.
Ich erinnere mich

nicht mehr,

welche Songs auf dieser Kassette waren –
also auch nicht an die Reihenfolge,
in der ich sie hörte – wenn ich unterwegs war.
Wohin auch immer.

Bei Musikkassetten gibt es keine

zufällige Wiedergabe.

Man weiß immer, was einen als Nächstes erwartet. Wenn man sie kennt.
Manchmal war das gut, und manchmal nicht.

Manchmal war nicht gut, was als Nächstes kam,
und manchmal war es nicht gut, zu wissen, was kommen würde.
Manchmal beides. (Was bedeutet, dass man sich
manchmal sogar freute – auf das, was nicht gut war.)

Man hatte die Möglichkeit

vor- oder zurück-

zu spulen…….

Dass das gefährlich sein konnte
während der Fahrt, war mir
gleichgültig. Aber es war mir meist
zu umständlich. Und beinahe
nie traf ich exakt

Anfang oder Ende

– wenn ich es doch
einmal tat.

Und jetzt habe ich also vergessen:

Welche Lieder. Welche Reihenfolge.

Und doch:
zuweilen höre ich 1 dieser Lieder wieder –
irgendwo – durch Zufall (wenn es Zufall ist) –
& wenn es zu Ende geht, erwarte ich

nach einem kurzen Moment

der Stille

etwas ganz Bestimmtes.

Ich erwarte, einen ganz bestimmten Song zu hören.
Fast höre ich ihn schon. Tatsächlich. In mir.
Ein Teil der vergessenen Reihenfolge ist wieder da!
Ich erinnere mich. Doch

er kommt nicht – dieser eine, bestimmte. Er kommt
niemals. Dieser Zufall (wenn es Zufall wäre) wäre
zu groß.

Zu groß: die Zahl der Möglichkeiten
in einer Welt voller Lieder.

Zu klein: der Ausschnitt davon
auf der Musikkassette.

Es kommt: immer ein anderer.

Und käme der ›richtige‹ Song einmal doch,
würde man vielleicht wahnsinnig werden.

Und da das nächste Lied nicht kommt,
erinnert man sich nicht an das übernächste.

Ach, es ist

& bleibt
kompliziert.

Und die Kassette war
ein Geschenk.

Vielleicht wäre es besser

nicht
darüber
nach zu

denken. So

wie Die
jenigen, die meinen, es ginge
hier

um

Musik.


Eine Stimme aus dem Nichtvorhandenen

Ich habe kein Gästezimmer.
Und eine Stimme aus diesem Zimmer, das
ich nicht habe, sagte:

»Dein Tippen klingt
so beruhigend. Man kann gut
dabei einschlafen.«

Vielleicht
hatte ich genau
Dies getan?