In der Vergangenheit war ich
der Klingelton einer Frau.
Eine alte Aufnahme
meines Gitarrengeklimpers
auf ihrem Handy. Aus
einer noch ferneren Vergangenheit –
als meine Fingerkuppen noch
eine Hornhaut hatten.
Sie liebte das Geräusch
des Umgreifens – das Quietschen
zwischen den Akkorden. Und mich. Und je
neuer die Saiten, desto besser
& lauter.
Manchmal hörte ich mich spielen,
während ich auf ihr herumspielte; oder
ihre Zunge dort war, wo sie immer hätte sein sollen.
Dann war ich mir selbst
eine ärgerliche Unterbrechung; und sie
sprach mit Anderen.
Doch wenn sie fort war
– egal wo –
wusste ich, ich war
so etwas wie
die Hintergrundmusik ihres Tages.
Immer da – mit meinem amateurhaften Begreifen
der Saiten.
Heute
hat sie ein anderes Handy
& einen anderen Klingelton.
Irgendeine Konserve. Von Fremden.
Es hätte keinen Sinn
sie anzurufen.
Entweder wäre besetzt, oder
sie ginge nicht ran. Kein
Klingelton erinnerte sie
an mich. Keine Harmonie.
Und außerdem
habe ich schon lange keine
Hornhaut mehr. Und
keine Lust mehr
zu spielen.
(Das Klingeltongeklimper:)