Ballast über Bord

Wie oft man doch seinen Stolz
über Bord wirft – wenn
das Schiff sinkt.

Als würde es dadurch leichter.

Würde!
Guter Witz.
Auch so’n Ballast.

In mancher Beziehung.

Wie oft –
wusste ich nicht.
Es war mir auch
egal, dass ich mir selber
peinlich wurde.

Ich warf einfach –
mit leeren Händen.

Aus vollem Herzen.

Auf Rettung
bedacht.

In den Sturm
fluten.

Sicher war ich
der Schwächere.

Auch das
war mir egal.

Da ich es für meine Stärke hielt.

Ich konnte nicht schweigen –
wie die Frau es konnte.
(Die Umkehrung aller Klischees.)
Und obwohl ich wusste, dass genau dies
der falsche Weg war, irgend etwas zu retten, ver
mochte ich keinen anderen Weg zu
gehen. Worte.

Nichts
als
Worte.

Unbeantwortet.

Rettungsringe ohne Luft.
Schutzschilde aus Glas.
Abgestumpfte Waffen.

Der Stolz der Geliebten war wie ein Diamant.

Denn der Stolz des verletzten Kindes
wird oftmals zur Härte. Später.

Aus demselben Grunde schreibe ich

Verletzendes. Oftmals.

Das Bild, das man gerne vermitteln möchte, hängt
dort – wo es niemand sehen kann.
Außer
man selbst.
Im wurmstichigen Rahmen
des Stolzes.

Und man hätte es auch gerne
von sich selber.

»Diejenigen, die betonten, dass ich sie
unbedingt hatte haben wollen,
hatten mich nicht lange.«

Ich verstand diesen Satz
sehr gut. Er fiel
in der Anfangszeit.

Er hatte seinen Ursprung dort –
wo sie & ich uns ähnlich waren.
Was ihn provoziert hatte, stammte
aus derselben Quelle.
(Und dass ich ihn hier zitiere – leider auch.)

All diese Bilder
& Metaphern, die mir ein
fallen:

das Schiff
die diamantene See
die Sturmflut
& der heulende Wind
das Abtauchen
& Ertrinken …..

Das Selbst
Bild …..

Worte.
Nichts als
Worte.

Worte, die einen Grund haben.
Einen Abgrund sogar.

Wie die Worte
auf dem Bild, das in ihrer Küche hängt –
die ich nur von einem Foto kenne.

Das Bild kann man überall kaufen.
Als Poster. Mit verschiedenen Motiven
als Hintergrund. Doch diese Motive, diese
Hintergründe sind immer
Frauen. Aufreizend.
Und begehrenswert.

Die Worte
sind stets gleich:

»Mich zu lieben ist eine Strafe,
mich zu kriegen ist ein Kampf,
mich zu haben ist eine Ehre,
mich zu verlieren ist

DEIN UNTERGANG!!!«

Nein,
ich hatte nicht
kämpfen müssen.

Und – nein,
es wird nicht leichter.
Egal,
was über Bord
geht.


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