Durch den Wald der Verdrängungen
gehen wir
verlaufen wir
uns
im Vergehen
Das Leid pfeift ein Lied
in uns
um sich zu vergessen
Und immer tiefer wird der Wald
immer dichter sein
Bestand
Im Lichtlosen verstummten die Erinnerungen
Doch nichts ist tot
bis wir es sind
Herabgefallenes knistert & bricht
unter unsern Schritten
Und es riecht nach Blühen & Verwelken
nach Blättern die sich lösen
Unsere Wurzeln sind bloß
Fangarme
überirdische Tentakel
die Nichts halten
können
auf Dauer
Wind bewegt die schwachen Äste
mit Gewalt
Und wer glaubt
einen Weg gefunden zu haben
unterliegt
nur einer Täuschung
Wald der Verdrängungen
Wald der Märchen
die wir uns verschweigen
Und irgendwo liegt eine Lichtung
ein entblößter Fleck
glatt wie ein krankes Gehirn
ohne Windungen
Unbeschattet & friedlich
Dort
ruht das Vergessen
& wir
in ihm
Endlich
am Ende
Als wäre
Nichts
gewesen
11. April 2014