Schock

Und schon ist man ein Dutzend Mal
der Fünfjährige der Vergangenheit.

Das ist ein Schock -
so hab ich’s noch in der Schule gelernt:

5 Dutzend sind ein Schock.
Das kann man wohl sagen.

All diese Fünfjährigen,
die man in sich trägt –
Jeder hat anderes erlebt.
Und anders empfunden.
Man erinnert sich
an die Empfindungen, die
es nicht mehr geben kann,
weil man den Schock auf dem Buckel hat.
Die Illusion von Kontinuität.

Dabei hoppelt, ruckelt & springt man durchs Leben
und altert auch so. Es addieren sich bloß die Abschnitte;
kein Wunder, daß man nicht erwachsen wird.
Manchmal hatte man auch zweieinhalb
Fünfjähre in sich – dann war man so um die 12.
Ich will hier ja nicht so tun, als gäbe es
irgendeine Regelmäßigkeit. Ein Gleichmaß
des Daseins. Keine Maßeinheit
beschränkt die Maßlosigkeit.
Man wechselt die Spielplätze
und spielt, man wäre altersgemäß.
Der Verfall ist die Maske
vor dem wahren Gesicht.

Glaubt mir nicht, glaubt mir nicht –
das bin ich nicht.
Und Ihr seid auch nicht,
was ich sehe.
Maskenballer, wir alle.

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